EU-Programm "Erasmus+" für Bildung, Jugend und Sport: Mehr Chancen für junge Menschen in Europa - 40-prozentige Mittelaufstockung durch die Europäische Kommission


V.l.n.r.: BM Reinhold Mitterlehner, BM Sophie Karmasin, EU-Kommissarin Androulla
Vassiliou, BM Gabriele Heinisch-Hosek, BM Gerald Klug
Photo: © OeAD-GmbH/APA-Fotoservice/Hinterramskogler

"Erasmus+", das neue EU-Programm für Bildung, Jugend und Sport wurde heute in der Wiener Hofburg vorgestellt. Es wurde mit 1. Jänner 2014 gestartet, läuft bis 2020 und bündelt die früheren Programme "Lebenslanges Lernen", "Jugend in Aktion", Tempus, Erasmus Mundus und weitere Drittstaatenprogramme. Für Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner wird das Programm "einen wesentlichen Beitrag zur Internationalisierung der österreichischen Hochschulen und zur Stärkung des Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsstandortes Österreich leisten". Seit dem Start im Jahr 1992 seien 74.000 heimische Studierende mit Erasmus mobil gewesen. "Unser Ziel ist es, bis 2018 die 100.000er-Marke zu überschreiten", kündigte der Minister an und ergänzte: "Die verstärkte Teilnahme an internationalen Kooperationen mit anderen Hochschulen sowie der Erfahrungsaustausch innerhalb Europas und mit der Welt sind im Wissensdreieck Bildung - Forschung - Innovation wichtiger denn je. Damit stärken wir auch die Position Österreichs im härter werdenden globalen Wettbewerb. Alle Teilnehmer erwerben wichtige Zusatzqualifikationen für ihr Studium und ihre weitere Karriere und gewinnen außerdem viel an Lebenserfahrung. Das gilt sowohl für Studierende als auch für Lehrlinge, die via Erasmus+ ein Auslandspraktikum bei einem Unternehmen absolvieren", so Mitterlehner.

Bildungs- und Jugendpolitik zählen zu den wesentlichen Bestandteilen der Wachstumsstrategie "Europa 2020". Bis zu fünf Millionen Menschen in Europa werden von 2014 bis 2020 die Möglichkeit haben, in einem anderen Land zu lernen, eine Ausbildung zu absolvieren, zu arbeiten oder eine Freiwilligentätigkeit auszuüben. Erasmus+ richtet sich sowohl an Personen aller Bildungsebenen als auch an den außerschulischen Bereich. Durch Mobilitäts- und Bildungserfahrungen sowie die Nutzung von Praktika in ausländischen Unternehmen erwerben Jugendliche, Studierende und junge Menschen in der beruflichen Bildung viele zusätzliche Kompetenzen, wie z. B. Sprachkenntnisse, interkulturelle Kompetenz und Erfahrungen in der länderübergreifenden Teamarbeit, die ihnen den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern.

Erasmus+ forciert damit auch die Internationalisierung der österreichischen Bildungsinstitutionen - ein Ziel des Arbeitsprogramms der österreichischen Bundesregierung 2013 bis 2018. Internationale Kooperations- und Austauschprojekte werden darin als "wichtige Quelle der Kompetenzentwicklung für Lernende und Lehrende" gesehen. Ein weiteres Ziel der österreichischen Bundesregierung ist die Stärkung des europäischen Gedankens durch eine Steigerung der Beteiligung der österreichischen Studierenden und Lehrenden an europäischen Programmen. Die Bundesregierung plant ferner, durch beste Lehr- und Studienbedingungen ein innovatives Klima im tertiären Bildungsbereich zu schaffen, um an die internationale Spitze zu gelangen.

Plus 40 Prozent für das neue Programm

Zwischen 2014 und 2020 werden von der Europäischen Union 14,7 Milliarden Euro für das Programm bereitgestellt - um 40 Prozent mehr als in der vorhergehenden Programmperiode. Davon stehen für den Jugendsektor 1,4 Milliarden Euro zur Verfügung. Für den Sport werden europaweit 265 Millionen Euro bereitgestellt. Zusätzlich gibt es rund 1,68 Milliarden Euro für die Kooperation mit Drittstaaten.

2014 stehen in Österreich 25,8 Millionen zur Verfügung, dabei entfallen über 22,3 Millionen Euro auf den Bildungsbereich, 3,5 Millionen auf Jugend.

weitergeleitet durch