Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Financial Stability Board (FSB) hat den Finanzministern und Notenbankchefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer Vorschläge für die Regulierung von Geldmarktfonds gemacht, die zu einer größeren Stabilität dieser Finanzvehikel beitragen sollen. Der FSB reagiert damit auf die Turbulenzen vom März 2020, als Geldmarktfonds zu Beginn der Corona-Krise einen Run erlebten und de facto von den Notenbanken gerettet werden mussten.

Geldmarktfonds sind grundsätzlich zwei Risiken ausgesetzt: Dem Risiko des Mittelabzugs, der täglich ohne besondere Vorankündigung erfolgen kann, und dem Risiko, dass der Fonds es nicht schafft, Assets ausreichend rasch zu liquidieren. Das vom FSB vorgeschlagene Instrumentarium sieht unter anderem vor, die Kosten für Mittelabzüge aus solchen Fonds jenen Investoren aufzubürden, die ihre Mittel abziehen wollen. Die aktuelle Regulierung dagegen begünstigt Anleger, die ihre Mittel rasch abziehen.

Weitere vorgeschlagene Instrumente zielen auf eine verbesserte Fähigkeit, Kreditverluste zu absorbieren, regulatorischen Schwellenwerte zu verändern, die zu Kliffeffekten führen können und das Ausmaß der Liquiditätstransformation zu begrenzen.

Allerdings gibt es je nach aktueller Regulierung unterschiedliche Schwachstellen bei den Geldmarktfonds in den verschiedenen Ländern. Der FSB plädiert aber dafür, die Regulierung so auszurichten, dass grenzüberschreitende Effekte beachtet und regulatorische Arbitrage verhindert werden.

Der FSB will die Fortschritte bei der Geldmarktregulierung in den nächsten Jahren gemeinsam mit der Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (Iosco) überwachen und plant für Ende 2023 eine erste Bestandsaufnahme.

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October 11, 2021 04:00 ET (08:00 GMT)