Die Stimmung der deutschen Verbraucher wird im Mai aufgrund der verbesserten Einkommenserwartungen der Haushalte steigen. Damit setzt sich die Erholung fort, die aufgrund der Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung des Landes nur langsam voranschreitet, wie eine Umfrage am Donnerstag ergab.

Der gemeinsam von der GfK und dem Nürnberger Institut für Marktentscheidungen (NIM) veröffentlichte Index des Konsumklimas stieg im Mai auf -24,2, nachdem er im April leicht revidiert bei -27,3 gelegen hatte.

Dieser Wert, der dritte Anstieg in Folge, übertraf die Erwartungen der von Reuters befragten Analysten von -26,0 und markiert ein Zwei-Jahres-Hoch, obwohl die Stimmung immer noch extrem niedrig ist.

Ein Lichtblick waren die Einkommenserwartungen, die um 12,2 Punkte auf 10,7 Punkte stiegen, was durch die sinkende Inflation und die steigenden Löhne begünstigt wurde.

"Unsere Analysen zeigen, dass die Einkommenserwartungen vor allem auf der Entwicklung der Realeinkommen beruhen. Und hier sind die Signale eindeutig positiv", sagte NIM-Verbraucheranalyst Rolf Buerkl.

Die Kaufbereitschaft profitierte nur mäßig vom Anstieg der Einkommenserwartung und stieg um 2,7 Punkte auf -12,6 Punkte, da die Haushalte aufgrund der ausgeprägten Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung der größten europäischen Volkswirtschaft ihr Geld zur Seite legten.

MAI 2024 APR 2024 MAI 2023

Konsumklima -24,2 -27,3 -25,8

Komponenten des Konsumklimas APR 2024 MAR 2024 APR 2023

- Kaufbereitschaft -12.6 -15.3 -13.1

- Einkommenserwartung 10,7 -1,5 -10,7

- Konjunkturerwartungen 0,7 -3,1 14,3

HINWEIS - Der Umfragezeitraum war vom 4. bis 15. April 2024.

Der Konsumklimaindikator prognostiziert die Entwicklung des realen privaten Konsums im Folgemonat.

Ein Indikatorwert über Null signalisiert ein Wachstum des privaten Verbrauchs im Vergleich zum Vorjahr. Ein Wert unter Null deutet auf einen Rückgang im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres hin.

Nach Angaben der GfK entspricht eine Veränderung des Indikators um einen Punkt einer Veränderung des privaten Verbrauchs um 0,1% gegenüber dem Vorjahr.

Der Indikator "Kaufbereitschaft" stellt den Saldo zwischen positiven und negativen Antworten auf die Frage dar: "Glauben Sie, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist, um wichtige Dinge zu kaufen?"

Der Teilindex "Einkommenserwartung" spiegelt die Erwartungen über die Entwicklung der Haushaltsfinanzen in den kommenden 12 Monaten wider.

Der zusätzliche Index der Konjunkturerwartungen spiegelt die Einschätzung der Befragten über die allgemeine Wirtschaftslage in den nächsten 12 Monaten wider.