Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zur Energieversorgung und -sicherheit in Deutschland:


Umwelthilfe will schnellen Aufbau europäischer PV-Produktion 

Die Deutsche Umwelthilfe sieht durch den eklatanten Mangel an europäischen Produktionskapazitäten für Photovoltaik-Module die Erreichung der Klimaziele in Deutschland und Europa gefährdet. Deshalb forderte der Verband den sofortigen Aufbau einer nachhaltigen PV-Produktion in Europa mit strengen Umwelt- und Sozialstandards und die Förderung des Aufbaus mit zusätzlichen Investitionsmitteln. Die Umwelthilfe forderte wirksame Anreize wie etwa Förderprogramme bei geringem Eigenkapital, Sonderabschreibungen und einen befristeten Betriebskostenausgleich in Zeiten hoher Energiepreise. Außerdem müssten das europäische Lieferkettengesetz verbessert und die Wiederverwendung und das Recycling von PV-Modulen gestärkt werden. "Deutschland und Europa schlittern mit dem Import von chinesischen Solarmodulen gerade in die nächste Energieabhängigkeit", warnte Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner.


Industrie erwartet von Katar-Vertrag keine Auswirkungen auf Preise 

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rechnet trotz der vertraglichen Fixierung von Gasbezug aus Katar an Deutschland nicht mit Auswirkungen auf die hohen Preise. "Auswirkungen auf die Preise erwarten wir nicht", sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm der Bild-Zeitung. "Die Gasmenge macht 3 Prozent des jährlichen Gasverbrauchs in Deutschland aus." Das sei eine "kleinere Gasmenge im Vergleich zu den weggefallenen russischen Gaslieferungen". Für mehr Versorgungssicherheit und Energieunabhängigkeit müssten zügig weitere Gasverträge mit unterschiedlichen Ländern folgen. Der Abschluss des ersten Liefervertrags von Flüssigerdgas zwischen Deutschland und Katar sei zwar "ein weiterer Schritt zur Diversifizierung unserer Gasversorgung", die Bundesregierung dürfe aber "in ihrem Einsatz für neue Energie-Partnerschaften jetzt nicht nachlassen".


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November 30, 2022 04:02 ET (09:02 GMT)