WIESBADEN (dpa-AFX) - Die große Mehrheit der Deutschen wünscht sich keine Veränderung ihrer Arbeitszeiten. Von gut 41 Millionen Erwerbstätigen im Jahr 2016 gab nur eine Minderheit von 3,8 Millionen an, ihre Wochenarbeitszeit aufstocken oder senken zu wollen - mit entsprechenden Folgen für ihren Verdienst. Das geht aus einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes von Donnerstag hervor, die sich auf den Mikrozensus und die Arbeitskräfteerhebung stützt.

2,6 Millionen Arbeitnehmer wollten den Angaben zufolge gerne mehr arbeiten, um mehr Geld zu verdienen. Diese "Unterbeschäftigten" kamen auf eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 28,9 Stunden und wünschten sich Mehrarbeit von 10,9 Stunden.

Ihnen gegenüber standen 1,2 Millionen "Überbeschäftigte" mit einer Wochenarbeitszeit von im Schnitt 41,6 Stunden, die gerne 11 Stunden weniger arbeiten wollten und dafür zu Gehaltseinbußen bereit wären. Rechnerisch ergibt sich über beide Gruppen ein Wunsch nach Mehrarbeit von 0,4 Stunden je Woche.

Vollzeitbeschäftigte kamen demnach im Schnitt auf eine Wochenarbeitszeit von 41,7 Stunden, Teilzeitbeschäftigte auf 19,8 Stunden. Dabei wurden eventuelle zweite Tätigkeiten berücksichtigt. Mehr Arbeit wünschen sich vor allem Teilzeitbeschäftigte (gut 1,4 Millionen), aber auch viele Vollzeitbeschäftigte (1,2 Millionen). Unter jenen, die kürzer treten wollen, sind hingegen die Vollzeitbeschäftigten in der großen Mehrheit./als/DP/jha