FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Montag anfängliche Gewinne gegenüber dem US-Dollar nicht halten können. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0631 USD, nachdem sie im asiatischen Handel deutlich über 1,07 USD notiert hatte.

Zum Franken zeigt sich der Euro zeitgleich bei einem Stand von 1,0669 CHF ebenfalls tiefer als noch am Morgen. Damit steht das Paar nur minimal über seinem bisherigen Tagestief bei 1,0664, was zugleich auch der tiefste Stand seit Anfang August 2015 ist. Im Gegenzug zieht der US-Dollar zum Franken klar an und notiert bei 1,00354 CHF wieder klar oberhalb der Parität.

Das Einreiseverbote für mehrere islamische Ländern, das US-Präsident Donald Trump per Dekret in der Nacht auf Samstag verhängt hatte, belastete den Dollar nur zeitweilig. "Die Finanzmärkte mögen keine hektische, überraschende Politik, die Chaos erzeugt", kommentierte Ulrich Leuchtmann, Experte bei der Commerzbank. Solche Irritationen hielten aber nicht lange an.

Solide Konjunkturdaten aus dem Euroraum können die Gemeinschaftswährung nicht stützen. Das Wirtschaftsklima, gemessen an dem von der EU-Kommission erhobenen Indikator ESI, stieg im Januar auf den höchsten Stand seit fast sechs Jahren. Dies spreche für einen starken Start in das neue Jahr, kommentierte Stephen Brown vom Analysehaus Capital Economics.

Die türkische Lira zeigt sich unterdessen unbeeindruckt von einer vielbeachteten Entscheidung der Ratingagentur Fitch. Am Freitagabend hatte die Agentur dem Land als letzte der grossen Bonitätsprüfer sein "Investment Grade"-Rating entzogen. Normalerweise verteuert dies die Kapitalaufnahme und belastet die jeweilige Währung. Am Montag zeigte sich jedoch die gegenteilige Reaktion: Die Lira legte deutlich zu, während die Kapitalmarktrenditen fielen.

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