FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Montag zugelegt. Der richtungweisende Euro-Bund-Future gewann am späten Nachmittag 0,13 Prozentpunkte und notierte zuletzt bei 160,77 Zählern. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag nahezu unverändert bei 0,56 Prozent.

Nach Einschätzung des Experten Dirk Gojny von der National-Bank habe der Government Shut Down in den USA dazu beigetragen, dass die Investoren vermehrt den sicheren Hafen Bundesanleihen nachfragen. Am Sonntag blieben den zweiten Tag in Folge weite Teile der US-Regierung und des öffentlichen Dienstes heruntergefahren. Grund ist ein Streit ums Geld, der mit Themen wie Einwanderung und Grenzsicherung ideologisch aufgeladen wurde.

Bis zum frühen Nachmittag hatte das grüne Licht seitens der SPD für Koalitionsverhandlungen mit der Union die Risikofreude der Anleger noch etwas erhöht und die Festverzinslichen zeitweise belastet. Allerdings stellen sich beide Seiten auf schwierige Verhandlungen ein. Es sei aber nicht zu unterschätzen, dass es zahlreiche Nachforderungen durch die SPD geben werde, sodass es am Ende zu einem Scheitern der Verhandlungen kommen könnte, kommentierte Experte Gojny.

Noch deutlicheren Auftrieb bekamen die Kurse spanischer Papiere , nachdem am Freitagabend die US-Ratingagentur Fitch die Bonitätsbewertung von Spanien um eine Stufe auf "A-" angehoben hatte. Zur Begründung verwiesen die Bonitätswächter auf die relativ breit aufgestellte wirtschaftliche Erholung des Landes. Am Montag hatten die spanischen Anleihen einen großen Teil ihrer Kursgewinne zwischenzeitlich abgegeben, sich aber zuletzt wieder erholt. Griechische Papiere verzeichneten unterdessen Kursverluste trotz einer Verbesserung des Ratings durch Standard & Poor's (S&P)./kro/jkr/he