FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Montag nach schwachen deutschen Industriedaten etwas zugelegt. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg um 0,03 Prozent und notierte am frühen Abend bei 176,49 Punkte. Vorherige deutlichere Gewinne gab der Bund-Future aber teilweise wieder ab. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag bei minus 0,46 Prozent.

Die Produktion im deutschen verarbeitenden Gewerbe ist im Juli zwar den dritten Monat in Folge gestiegen. Sie legte aber merklich schwächer zu als von Volkswirten erwartet. "Das ist schon eine ziemliche Enttäuschung", kommentierte Volkswirt Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. "Eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau wird es so bald nicht geben." Die als sicher geltenden Anleihen wurden durch die Entwicklung etwas gestützt.

Gefallen sind die Renditen britischer Anleihen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Brexit ohne ein Abkommen sind weiter gestiegen. Der britische Premierminister Boris Johnson hat eine Einigung in den Verhandlungen mit der EU bis zum 15. Oktober gefordert. Zugleich betonte Johnson, dass auch künftige Beziehungen ohne Vertrag "ein gutes Ergebnis für das Vereinigte Königreich" wären.

Der Nachmittagshandel verlief ruhig. Wegen eines Feiertages gab es aus den USA keine Impulse./jsl/jha/