FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Montag nach schwachen deutschen Industriedaten zugelegt. Der richtungweisende Euro-Bund-Future legte bis zum Mittag um 0,23 Prozent auf 176,83 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag bei minus 0,48 Prozent.

Nachdem die Anleihen zunächst noch etwas gefallen waren, drehten sie im Handelsverlauf immer mehr in die Gewinnzone. Die Produktion im deutschen verarbeitenden Gewerbe ist im Juli zwar den dritten Monat in Folge gestiegen. Sie legte aber merklich schwächer zu als erwartet. "Das ist schon eine ziemliche Enttäuschung", kommentierte Volkswirt Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. Der Anstieg sei deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. "Eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau wird es so bald nicht geben."

Deutlich gefallen sind die Renditen britischer Anleihen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Brexit ohne ein Abkommen sind weiter gestiegen. Der britische Premierminister Boris Johnson hat eine Einigung in den Verhandlungen mit der EU bis zum 15. Oktober gefordert. Zugleich betonte Johnson, dass auch künftige Beziehungen ohne Vertrag "ein gutes Ergebnis für das Vereinigte Königreich" wären.

In den USA werden wegen eines Feiertages keine Konjunkturdaten veröffentlicht./jsl/jkr/stk