FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Mittwoch deutlich gefallen. Nach den jüngsten Gewinnen gab der Terminkontrakt Euro-Bund-Future bis zum Nachmittag um 1,15 Prozent auf 139,76 Punkte nach. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 2,02 Prozent.

An den beiden Vortagen hatte noch die Hoffnung auf möglicherweise weniger rasche Leitzinserhöhungen in den USA die Stimmung verbessert. Laut Händlern muss sich jedoch erst wirklich zeigen, dass die Inflation nachhaltig zurückgeht, damit solche Hoffnungen bestätigt werden könnten.

So ist die Stimmung im US-Dienstleistungssektor trotz einer leichten Eintrübung robust geblieben. Der Einkaufsmanagerindex ISM für den Sektor deutet auf ein anhaltend starkes Wachstum hin. "Vor diesem Hintergrund bleibt die Wirtschaft trotz der hohen Preissteigerungen im Wachstumsmodus", kommentierte Ulrich Wortberg, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Zwar nehmen die Risiken zu, dennoch gibt es für die US-Notenbank vorerst keinen Grund, vom geplanten Zinserhöhungspfad abzuweichen."

Zudem war der Beschäftigungsaufbau im Privatsektor laut dem Bericht des Arbeitsmarktdienstleisters ADP höher als erwartet ausgefallen. Die Daten deuten auf einen anhaltend robusten Arbeitsmarkt hin. Der starke Arbeitsmarkt treibt die Teuerung an, da er zu steigenden Löhnen führt. Dies erschwert der US-Notenbank Fed den Kampf gegen die hohe Inflation.

Robuste Außenhandelsdaten aus Deutschland gaben dem Markt keine neue Richtung. Die deutschen Ausfuhren legten im August zu. Hohe Energiepreise, Probleme in den Lieferketten und die Eintrübung der Weltwirtschaft belasten allerdings den Ausblick. In der Eurozone hat sich die Stimmung im Dienstleistungssektor im September noch etwas stärker als zunächst ermittelt eingetrübt. Der Indikator signalisiert einen Rückgang des Sektors./jsl/he