Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Dänemark führt wieder strengere Corona-Beschränkungen ein 

Angesichts einer neuen Coronavirus-Welle führt Dänemark wieder strengere Beschränkungen ein. Die Weihnachtsferien für Schüler werden verlängert, das Nachtleben eingeschränkt und verstärkt auf Homeoffice gesetzt, wie die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Mittwoch ankündigte. Zuvor hatten die Gesundheitsbehörden einen neuen Tageshöchststand an Neuinfektionen gemeldet. Demnach lag die Zahl der Neuansteckungen am Mittwoch bei über 6600 Fällen - mehr als 2000 Fälle über dem bisherigen Höchststand vom Dezember 2020. Die Zahl der Infektionen innerhalb einer Woche erreichte mit mehr als 35.800 Fällen ebenfalls einen neuen Rekordwert.


Scholz will möglichen neuen Lockdown nicht ausschließen 

Der neue Bundeskanzler Olaf Scholz will die Möglichkeit eines weiteren Lockdowns im Kampf gegen die Corona-Pandemie nicht grundsätzlich ausschließen. "Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass wir überhaupt keine roten Linien ziehen, sondern immer ganz aktuell die Lage betrachten und dann das Notwendige auf den Weg bringen", sagte Scholz in einem ARD-Interview. "Jeder sollte auch so klug sein, nicht vorherzusagen, wie sich eine Naturkatastrophe, eine Gesundheitskrise, die durch ein Virus verursacht wird, weiter entwickeln wird." Angesichts der neuen Mutationen werde man "immer die richtigen Antworten zur richtigen Zeit" geben müssen. Seine Absicht sei, dass die Politik dies schnell und entschlossen tue.


Städtischen Krankenhäusern in Warschau gehen die Beatmungsgeräte aus 

In den städtischen Krankenhäusern von Warschau werden die Beatmungsgeräte für Covid-19-Patienten knapp. Eine Sprecherin des Rathauses der polnischen Hauptstadt sprach am Mittwoch von einem "beunruhigenden Zeichen". Neun Beatmungsgeräte hätten aus anderen Stationen beschafft werden müssen, da alle 104 Geräte für Corona-Patienten belegt seien. Die meisten Patienten waren der Sprecherin zufolge ungeimpft.


WHO: Risiko erneuter Ansteckung bei Omikron vermutlich höher 

Die Omikron-Variante des Coronavirus könnte nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einer höheren Reinfektionsrate, aber milderen Krankheitsverläufen führen. "Die jüngsten Daten aus Südafrika deuten auf ein erhöhtes Risiko einer Wiederansteckung" von Genesenen sowie einer Ansteckung von Geimpften hin, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. Es gebe jedoch auch Hinweise auf weniger schwere Krankheitsverläufe als bei der Delta-Variante.


Lauterbach erwartet Ende der Pandemie in absehbarer Zeit 

Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist zuversichtlich, dass die Corona-Pandemie in absehbarer Zeit beendet werden kann. Lauterbach bekräftigte bei der Übernahme des Amtes vom bisherigen Minister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch in Berlin das Ziel, noch 30 Millionen Impfungen bis zum Jahresende vorzunehmen. Im kommenden Jahr solle die Impfkampagne dann mit einem an die Omikron-Variante angepassten Vakzin fortgesetzt werden. "Wir werden so lange boostern und impfen, bis wir die Pandemie zu Ende gebracht haben", sagte der Minister. "Wir werden es mit diesem Haus schaffen, diese Pandemie zu Ende zu bringen in den nächsten Monaten", versprach der neue Gesundheitsmister.


Britische Regierung verurteilt "Abzockerei" bei Corona-Tests 

Die britische Regierung hat am Mittwoch die Ausbeutung von Reisenden durch private Corona-Testzentren als "Abzockerei" verurteilt. Andrew Tyrie, Mitglied des Oberhauses, beklagte in der BBC außerdem "irreführende Werbung" im Internet, schlechten Service und überhöhte Preise bei den Tests. Das Gesundheitsministerium bezeichnete es daraufhin als "inakzeptabel", wenn private Unternehmen in dieser Sache "Profit" auf Kosten von Urlaubern machten.


Biontech: Entwickeln bereits Omikron-Impfstoff 

Biontech und Pfizer arbeiten bereits an einem Impfstoff gegen die Omikron-Variante des Coronavirus. "Unter der Annahme, dass es gebraucht wird, entwickeln wir einen Omikron-Impfstoff mit voller Geschwindigkeit", sagte Biontechs Chief Medical Officer Özlem Türeci in einer Pressekonferenz. Es sei aber noch nicht klar, ob der existierende Impfstoff wirklich angepasst werden muss. Dazu fehlten noch Daten. Ein Omikron-Vakzin könnte ab März geliefert werden. "Wir machen bereits Kapazitäten für den Omikron-Impfstoff frei", fügte COO Sierk Poetting hinzu. Der Produktionsprozess sei gleich.


Biontech: Drei Impfstoff-Dosen neutralisieren Omikron-Variante 

Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer weist bei der Impfung mit zwei Dosen gegen die neue Omikron-Variante eine deutlich geringere Wirksamkeit auf. Vorläufige Ergebnisse von Laboruntersuchungen hätten aber gezeigt, dass drei Impfdosen die Omikron-Variante neutralisieren, teilten die beiden Unternehmen mit. Eine zweifache Impfung dürfte immer noch Schutz gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung bieten.


Linnemann warnt vor weiterer Zerrüttung durch allgemeine Impfpflicht 

Der Noch-Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU, Carsten Linnemann, sieht eine Impfpflicht in Deutschland skeptisch. Linnemann sagte im RBB, er sei für eine hohe Impfquote, das habe aber in den südlichen Ländern auch ohne Impfpflicht funktioniert. "Ich habe einfach die Sorge, dass wenn wir jetzt mit dieser Brechstange die Impfpflicht durchsetzen, dass wir dann noch mehr Zerrüttung erleben in unserer Gesellschaft und eben nicht die Impfquote nach oben ziehen." Die Sorge sei vielleicht unbegründet, aber es gebe auch Warnungen von Virologen, deren Meinung er teile. Er würde diese Debatte gern führen. Das Thema Corona eigne sich nicht für Streit.


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 427,0 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut leicht gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochmorgen lag der Wert bei 427,0. Am Vortag hatte er noch bei 432,2 gelegen, vor einer Woche bei 442,9. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 69.601 Neuinfektionen verzeichnet. Seit Pandemiebeginn haben die Gesundheitsämter insgesamt 6.291.621 Fälle gemeldet. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das Institut mit rund 5.225.700. Die Gesamtzahl der Corona-Todesfälle in Deutschland stieg um 527 auf 104.047. Am Dienstag waren 36.059 Neuinfektionen und 399 Todesfälle gemeldet worden, vor einer Woche 67.186 neue Infektionsfälle und 446 Todesopfer.

Kontakt zu den Autoren: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/kla

(END) Dow Jones Newswires

December 08, 2021 14:23 ET (19:23 GMT)