Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Ärzteverbände begrüßen Nominierung  Lauterbachs für Gesundheitsressort 

Ärzteverbände haben die Nominierung von Karl Lauterbach für die Leitung des Gesundheitsressorts in der neuen Bundesregierung begrüßt. "Die Berufung von Karl Lauterbach zum neuen Gesundheitsminister ist die richtige Antwort auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie", erklärte der Vorsitzende des Virchowbundes der niedergelassenen Ärzte, Dirk Heinrich, am Montag in Berlin.


Impfbündnis ruft reiche Staaten zum Umdenken bei Impfpolitik auf 

Ein Jahr nach den ersten Impfungen gegen Covid-19 am 8. Dezember 2020 hat das regierungsunabhängige Impfbündnis People's Vaccine Alliance wohlhabende Länder zum Umdenken bei ihrer Impfpolitik aufgerufen. Die Weigerung von Pharmaunternehmen, ihr Wissen und ihre Impfstofftechnologie offen zu teilen, und der mangelnde weltweite Zugang zu Impfstoffen hätten "den perfekten Nährboden für neue Varianten wie Omikron geschaffen", erklärte das Bündnis. Mittlerweile seien über drei Milliarden Menschen vollständig geimpft - doch viele wirtschaftlich benachteiligte Teile der Welt seien "auf der Strecke geblieben", erklärte das Bündnis weiter


Lauterbach: Wollen Weihnachtsreisen durch niedrigere Fallzahlen ermöglichen 

Der designierte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will den Deutschen ein Weihnachten mit Reisen trotz der aktuellen Corona-Pandemie ermöglichen. Nun müsse im Vordergrund stehen, "dass wir in den Wochen, die wir noch haben, die Fallzahlen so stark absenken, dass wir möglichst gute Weihnachtsferien feiern können und auch reisen können", sagte Lauterbach bei seiner Nominierung zum Gesundheitsminister durch den designierten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Es sei ein "wichtiges Ziel", die Fallzahlen so stark herunter zu bringen, dass man ohne die Menschen zu gefährden Reisen empfehlen könne. Er führte nicht weiter aus, ob die neue Regierung, die am Mittwoch vereidigt werden soll, zu diesem Ziel schärfere Corona-Maßnahmen plant.


Sachsens Innenminister fordert Schnellgerichte bei Corona-Verstößen 

Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) hat Schnellgerichte bei Corona-Verstößen gefordert. Nach dem bedrohlichen Fackelaufzug von Corona-Leugnern vor dem Privathaus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) seien schärfere Maßnahmen gegen immer aggressiver auftretende "Querdenker" nötig, sagte er der Bild-Zeitung. Der Aufmarsch sei "ein Angriff auf die Demokratie" gewesen und erfordere "ein klares Signal des Rechtsstaats", sagte Wöller. "Ich fordere Schnellprozesse, um Verstöße gegen die Corona-Schutzmaßnahmen sofort und rigoros zu ahnden! Sowas darf nicht erst Wochen später passieren." Wöller forderte zudem eine Änderung der Bundesgesetze, um gegen Hass-Posts in Sozialen Netzen wie Telegram vorgehen zu können, die "längst keine harmlosen Messenger-Dienste mehr sind, sondern Plattformen für Hass und Hetze".


Ärztevertreter fordern mehr Impfangebote an den Wochenenden 

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund fordert mehr Corona-Impfangebote an den Wochenenden. "Die Menschen haben am Samstag und Sonntag Zeit und würden sich auch in viel größerer Zahl boostern lassen, wenn sie dafür nicht stundenlang in der Kälte anstehen müssten", sagte die Gewerkschaftsvorsitzende Susanne Johna den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Man darf jetzt keine Kosten und Mühen scheuen, die Impfkampagne voranzubringen."


Weil spricht sich für weitere Kontaktbeschränkungen nach Weihnachten aus 

Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) hat sich für Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte in der Zeit nach Weihnachten ausgesprochen. Die "zahlreichen Familienkontakte" würden, "nach aller Erfahrung auch wieder für eine Reihe von Ansteckungen sorgen", sagte er der Welt. "Es ist also eine Überlegung wert, ob man die damit verbundene Infektionsdynamik nicht durch eine begrenzte Auszeit abmildern sollte." Die Ministerpräsidenten wollen nach Weils Angaben am Donnerstag mit dem designierten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zusammentreffen, um über das weitere Vorgehen in der Pandemiebekämpfung zu sprechen. "Dann werden wir uns natürlich auch Gedanken darüber machen müssen, wie es nach Weihnachten weitergehen soll", sagte Weil. "Am Ende hängt das an der Entwicklung des Infektionsgeschehens und an der Lage auf den Intensivstationen."


Drei von vier Deutschen begrüßen laut Umfrage Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte 

Drei von vier Deutschen begrüßen einer Umfrage zufolge die kürzlich beschlossenen bundesweiten Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte. Bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für die Augsburger Allgemeine hielten 74 Prozent die Kontaktbeschränkungen für richtig. 23 Prozent lehnten sie demnach ab, 3 Prozent waren unentschieden. Besonders hoch war die Zustimmung unter Anhängern der Union (87 Prozent), SPD (89 Prozent) und Grünen (90 Prozent). Einzig unter den Anhängern der AfD waren die Befürworter deutlich in der Minderheit (19 Prozent). Unterschiede zeigten sich auch beim Blick auf das Alter der Befragten: Vor allem Über-65-Jährige (88 Prozent) halten es für richtig, dass Ungeimpfte bei Treffen die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrenzen müssen. Am niedrigsten war die Zustimmung unter Menschen zwischen 30 und 39 Jahren (59 Prozent). An der Umfrage nahmen insgesamt 5.020 Menschen teil.


Ausschreitungen bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen in Brüssel 

Bei Protesten gegen die Corona-Regeln in Brüssel ist es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Rund 8.000 Menschen hätten an den Protesten in der belgischen Hauptstadt teilgenommen, teilte die Polizei mit. Aus einer Gruppe heraus seien Feuerwerkskörper und Gegenstände auf Polizisten geworfen worden, diese hätten Tränengas und Wasserwerfer eingesetzt. Der Demonstrationszug verlief nach Angaben eines AFP-Korrespondenten zunächst friedlich. Später wurden einige Demonstranten gewalttätig, während ihrer Angriffe auf Polizisten riefen sie immer wieder "Freiheit, Freiheit". Bei den Auseinandersetzungen wurden nach Angaben aus Polizeikreisen vier Demonstranten und zwei Polizisten verletzt. Rund 20 Menschen seien festgenommen worden.


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz leicht auf 441,9 gestiegen 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist leicht gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen lag der Wert bei 441,9. Am Sonntag lag er bei 439,2, am Montag vergangener Woche bei 452,4. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 27.836 (Vorwoche: 29.364) Neuinfektionen verzeichnet. Die Gesamtzahl der Corona-Todesfälle in Deutschland stieg um 81 (73) auf 103.121. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Seit Anfang November stieg der Wert rasant an. In der Folge wurden täglich neue Höchststände registriert. Seit Anfang Dezember stagniert die Zahl auf hohem Niveau.

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December 06, 2021 06:47 ET (11:47 GMT)