BERLIN (dpa-AFX) - In der Diskussion um den schleppenden Absatz von Elektroautos in Deutschland bringt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) eine Quote ins Spiel. Es sei "gut möglich, dass wir eine Quote für Elektroautos brauchen werden, um den Übergang ohne Brüche zu organisieren", sagte die Ministerin der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Montagausgabe). "Und das sage ich nicht als Umweltministerin, sondern als Sozialdemokratin, die die guten Arbeitsplätze in Deutschland erhalten möchte. Die Quote wird die Hersteller auch dazu bewegen, endlich Modelle anzubieten, die für Normalverdiener erschwinglich sind." Ein pauschales Verbot für Verbrennungsmotoren sehe sie aber nicht.

Elektroautos sind in Deutschland nach wie vor Ladenhüter. Auch an der Kaufprämie für Elektroautos gibt es ein halbes Jahr nach dem Start weiter kaum Interesse. Bis zum 1. Januar 2017 wurden nach Angaben des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle lediglich 9023 Anträge auf eine Prämie gestellt. Davon waren rund 5100 Anträge für reine Elektroautos und knapp 3900 für Plug-In-Hybride. Die Kaufprämie kann seit Anfang Juli beantragt werden.

Im vergangenen Jahr kamen in Deutschland 11 410 reine Elektroautos neu auf die Straßen, knapp 1000 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der neuen Hybrid-Autos mit kombiniertem Verbrennungs- und Elektromotor stieg von rund 33 600 auf 48 000.

Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) in Deutschland rechnet im laufenden Jahr mit einem deutlichen Zuwachs beim Absatz von E-Autos. "Wir gehen davon aus, dass der Elektromarkt im Jahr 2017 um 50 Prozent zulegen wird", sagte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel der "Automobilwoche". Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) erwartet bei den Zulassungen 2017 mit rund 15 000 E-Autos und 55 000 Hybriden, davon 22 000 Plug-ins./sba/DP/edh