Bern (awp) - Der Bundesrat will sogenannte "Stablecoin"-Projekte wie die "Facebook-Währung" Libra international koordiniert angehen. Der Libra dürfte auch ein Gesprächsthema für die Mitglieder der Landesregierung am anstehenden "World Economic Forum" (WEF) in Davos werden.

Globale "Stablecoin"-Projekte wie den Libra verfolge er weiterhin sehr genau, teilte der Bundesrat am Mittwoch mit. An seiner Sitzung liess er sich mit Blick auf das WEF über die aktuellen Entwicklungen informieren. Grundsätzlich positioniere sich der Bundesrat weiterhin offen gegenüber "innovativen Ansätzen im Finanzmarkt", betont er in der Mitteilung.

Die Schweiz engagiere sich aktiv in den internationalen Arbeiten zu Stablecoins, namentlich im Financial Stability Board (FSB) und weiteren Gremien. Der Bundesrat anerkennt in der Mitteilung auch, dass Herausforderungen sowie Vorbehalte zu "Stablecoin"-Projekten bestehen. Er nennt dabei die Bereiche Finanzstabilität, Bekämpfung der Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung sowie Geld- und Währungspolitik und Datenschutz.

Gerade globale "Stablecoin"-Projekte könnten Fragen zur Souveränität nationaler Währungssysteme aufwerfen, schreibt der Bundesrat. Er engagiere sich dafür, dass die Herausforderungen in einer internationale Kooperation unter Regierungen, Notenbanken und Aufsichtsbehörden unter Einbezug der privaten Anbieter angegangen werden.

Ein Konsortium unter Führung des US-Internetgiganten Facebook hatte 2019 die Gründung der Digital-Währung "Libra" angekündigt. Der Libra soll an einen Korb aus den Währungen US-Dollar, britisches Pfund, Euro und Yen gekoppelt werden. Als Startdatum hatte das Konsortium das erste Halbjahr 2020 genannt.

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