FRANKFURT (dpa-AFX) - Geschäftsverlagerungen deutscher Unternehmen ins Ausland führen laut der Deutschen Bundesbank nicht zu einer Erosion der Investitionen im Inland. Zwar seien Produktionsverlagerungen für sich genommen "vermutlich mit einem leicht negativen Effekt auf die gesamtwirtschaftlichen gewerblichen Investitionen in Deutschland verbunden", heißt es im am Montag veröffentlichten Januar-Monatsbericht der Bundesbank. Dies sei insbesondere in den Jahren vor der jüngsten Finanzkrise der Fall gewesen. Die Gründung ausländischer Tochtergesellschaften diene aber auch anderen Zwecken wie der Erschließung neuer Märkte und Finanzierungsmöglichkeiten sowie Steuerersparnissen.

Unter dem Strich ergebe sich daher durch die ausländischen Direktinvestitionen deutscher Unternehmen ein leicht positiver Effekt auf die Investitionen im Inland, schreiben die Währungshüter. Insbesondere im Zusammenhang mit den hohen Exportüberschüssen Deutschlands, die mit einem Kapitalexport verbunden sind, warnen einige Kritiker vor einer möglichen Schwächung der heimischen Wirtschaft durch eine zu starke Konzentration auf ausländische Märkte. Besondere Bekanntheit erlangte diese Kritik vor Jahren unter dem Schlagwort von der "Basar-Ökonomie Deutschland" des Ökonomen Hans-Werner Sinn./tos/bgf/jha/