FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Am liebsten US-Aktien - das galt im August und gilt weiter. Globale ETFs sind ebenfalls gefragt, europäische hingegen weniger. Dauerbrenner sind Tech- und Geldmarkt-ETFs.

19. September 2023. Es sind derzeit vor allem US-Aktien, die überzeugen. "Wir sehen deutlich mehr Käufe", berichtet Frank Mohr von der Société Générale. Anders als in der Vorwoche seien auch Nasdaq-Tracker wieder gefragt, zuvor wurden oft Gewinne glattgestellt. Die Umsätze sind Mohr zufolge etwas gestiegen, insgesamt bleibt es aber noch ruhig. Der DAX setzt seine schon seit Monaten anhaltende Seitwärtsbewegung um 15.800 Punkte fort, am Dienstagmittag steht der Index bei 15.700 Punkten. Auch S&P 500 und Nasdaq treten nach der bis Juli währenden Aufwärtsbewegung auf der Stelle.

Sehr gut an kommen S&P 500-Tracker von iShares, Invesco und Amundi (,,). Ebenfalls beliebt: MSCI World- und MSCI ACWI-ETFs von iShares (,). Ruhiger zu geht es bei Trackern europäischer und deutscher Aktien. "Da halten sich Zu- und Abflüsse die Waage", stellt Mohr fest.

Klassische Indizes, aber auch Equal-Weight-Varianten

Im August war das Bild ähnlich. "Auf der Aktienseite gab es nur ein Thema: USA", formuliert es das Münchner ETF-Analyse- und Handelshaus Crossflow. Insgesamt 87,5 Prozent der Aktieninvestments seien in US-Unternehmen geflossen. Schwerpunkte: die großen Indizes, aber auch ESG-Varianten. Beliebt war zudem eine Equal-Weight-Strategie auf den S&P 500. Seit Jahresanfang gerechnet sind allerdings die World-ETFs am beliebtesten: Ihnen flossen 30,2 Milliarden Euro der insgesamt 47,9 Milliarden Euro in Aktien-ETFs zu, Nordamerika-ETFs "nur" 9,3 Milliarden Euro.

Tech-ETF mit Kursplus von 35 Prozent

Technologie, Gesundheit, Energie - die drei Branchen dominieren regelmäßig den Handel mit Branchen-ETFs. Eindeutig mehr Käufe als Verkäufe meldet Mohr aktuell für Tech-ETFs wie den iShares Digital Security (IE00BG0J4841), den iShares Automation & Robotics () und den Xtrackers MSCI World Information Technology (). Alle drei kommen seit Jahresanfang auf satte Kursgewinne: die iShares-Produkte haben um 19,4 Prozent zugelegt, der Xtrackers-ETF sogar um 35 Prozent.

Viel schlechter sieht es aus für Gesundheits-ETFs, die aktuell auf den Verkaufslisten stehen, wie Mohr beobachtet. Der iShares S&P 500 Health Care Sector EUR hedged () verzeichnet dieses Jahr ein Kursminus von 3 Prozent, der Xtrackers MSCI USA Health Care () von 2 Prozent. Seit Jahresmitte wieder deutlich zulegen können Energie-ETFs (), die nun auch wieder gekauft werden. Hintergrund ist der deutliche Ölpreisanstieg. Gefragt ist aber auch der Lyxor MSCI New Energy ESG Filtered (). Der bietet Zugang zu den 20 weltweit größten Unternehmen im Bereich der alternativen Energie. Auffällig sind darüber hinaus größere Abgaben von Wasser-ETFs, etwa dem iShares Global Water ().

Geldmarkt-ETFs überzeugen weiter

Im Geschäft mit Anleihen-ETFs bleibt es wie gehabt: Favoriten sind weiter Geldmarkt- und geldmarktnahe Tracker, wie Mohr berichtet. Auf den Einkaufslisten stehen etwa der Lyxor Euro Overnight Return (FR0010510800) und der iShares EUR Ultrashort Bond (IE00BCRY6557), ebenso ETFs, die Floater abbilden wie der iShares EUR Floating Rate Bond ESG (). Darüber hinaus sieht Mohr noch Positionierungen in Schwellenländeranleihen, etwa mit dem iShares J.P. Morgan USD EM Bond ().

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Umsatzstärkster Branchen-ETF

Mit dem Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap () hat es ein Geldmarkt-ETF sogar auf die typischerweise von Aktien-ETFs dominierte Xetra-Umsatzliste für den August geschafft. Der Tracker belegt immerhin Platz sechs. Nur die iShares-Aktien-ETFs auf MSCI World, Euro Stoxx 50, DAX und Stoxx Europe 600 sowie der Xtrackers DAX wurden noch reger gehandelt. Umsatzstärkster Branchen-ETF ist auf Xetra übrigens kein Technologie-, Gesundheits- oder Energie-ETF, sondern der iShares Euro Stoxx Banks 30-15 ().

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Abwinken bei Krypto-ETNs

Von Krypto-ETNs wollen Anleger*innen nicht mehr viel wissen. Digitale Anlageprodukte verzeichneten die fünfte Woche in Folge Abflüsse, wie der Vermögensverwalter für digitale Anlagen CoinShares berichtet. "Die Nettozuflüsse seit Jahresbeginn gingen damit auf nur 51 Millionen US-Dollar zurück." Regional konzentriere sich die negative Stimmung vor allem auf die USA, aber auch Deutschland, Kanada und Schweden litten weiterhin. CoinShares erfasst wöchentlich die Zu- und Abflüsse in ETPs, Investmentfonds und OTC-Trusts, die sich auf Bitcoin, Ether und andere digitale Vermögenswerte beziehen. Der Bitcoin war in der ersten Jahreshälfte deutlich gestiegen, seitdem geht es aber wieder abwärts. Aktuell kostet die Kryptowährung 26.840 US-Dollar.

von: Anna-Maria Borse, 19. September 2023, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)