Der vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) verhängte Zwangsrückruf betreffe alle neuen Dieselmodelle mit V-Sechszylinder-Motor, berichtete "Bild am Sonntag". Audi sei darüber informiert worden, dass die Behörde in den Modellen A4, A5, A6, A7, A8, Q5 und Q7 mit der höchsten Abgasnorm Euro 6 "unzulässige Abschaltvorrichtungen" festgestellt habe. Die Audi-Konzernmutter VW hatte zuvor den massenhaften Gebrauch von illegalen Abschalteinrichtungen zugegeben, mit denen bei Motortests der Schadstoffausstoß manipuliert wurde.

Die Behörde beanstande eine sogenannte "Aufheizstrategie", die nur auf dem Prüfstand aktiv sei und im Straßenbetrieb abgeschaltet werde, so der Bericht. Weitere mögliche unzulässige Abschaltvorrichtungen würden noch näher geprüft. Bis 2. Februar müsse Audi dem KBA nun Lösungen vorlegen, wie die Manipulation auf dem Rollenstand abgestellt werde, hieß es in dem Bericht. "Nach einer Freigabe der Pläne habe Audi dann 18 Monate Zeit für den Rückruf. Die Zeitung berichtete weiter, für ein bestimmtes A8-Modell, das bis Mitte 2017 produziert wurde, drohe das KBA Audi sogar mit einem Zulassungsverbot. Hier sei die Überschreitung des Stickoxid-Grenzwertes so gravierend, dass die Behörde derzeit keine Möglichkeit sehe, das Auto in einen vorschriftsmäßigen Zustand zu versetzen.

Audi erklärte, die genannten Modelle seien Teil eines im Juli 2017 angekündigten Nachrüstprogramms für bis zu 850.000 Dieselfahrzeuge. Bei den V6-TDI-Autos werde nun die Software der Motorsteuerung überarbeitet und dem Kraftfahrtbundesamt zur Prüfung und Genehmigung vorgelegt: "Sobald die Software freigegeben ist, werden die betroffenen Kunden benachrichtigt".