BERLIN (dpa-AFX) - Die zahlreichen Verspätungen bei der Deutschen Bahn quälen nach Worten des Konzernchefs Richard Lutz nicht nur die Fahrgäste. "Glauben sie mir: Ich leide wie ein Hund", sagte Lutz am Mittwoch bei einer Veranstaltung der "Süddeutschen Zeitung". Die Bahn versuche auf einem überlasteten Schienennetz so viele Menschen wie möglich mit zusätzlichen Zügen zu transportieren, auch wenn diese auf vielen Verbindungen wahrscheinlich nicht pünktlich ankämen - "aber dass sie wenigstens ankommen". Das sei nicht nur eine Belastung für die Kunden. Die Beschäftigten der ganzen Branche litten mit.

Mehr als jeder dritte Fernzug kam im Mai zu spät - so schlecht war die Quote seit zwölf Jahren nicht mehr. Auch Regionalzüge verspäten sich häufiger. Lutz hatte kürzlich mit dem Bund eine Generalsanierung der wichtigsten Strecken ab 2024 angekündigt. Diese betreffe die "Halsschlagadern" des deutschen Schienennetzes, sagte Lutz am Mittwoch./bf/DP/jha