Als Vorreiter in Bezug auf Innovationen bleibt die Automobilindustrie mit der Markteinführung vernetzter Automobile an der Spitze der Technologie. Dabei wird das Ziel verfolgt, den Fahrern das Leben leichter zu machen und Fahrten angenehmer und sicherer zu gestalten. Das vernetzte Automobil ermöglicht es, vom Fahrzeug aus direkt auf Smartphone-Apps zuzugreifen. Dank der Gestensteuerung der Anwendungen geht der Fahrer kein Risiko ein und kann sich weiterhin aufmerksam auf die Straße konzentrieren. Laut einer Verordnung des Europäischen Parlaments von April 2015 müssen außerdem sämtliche Neuwagen ab April 2018 mit dem Notrufsystem „eCall“ ausgestattet sein. Ziel dieser Regelung ist, dass im Fall eines Unfalls, bei dem der Airbag ausgelöst wird, automatisch die europäische Notrufnummer 112 benachrichtigt wird, unabhängig von der Sprache des Fahrers oder dem (europäischen) Land, in dem er sich befindet.

Diese Vernetzung ermöglicht es den Nutzern auch, in Echtzeit auf bestimmte Informationen zuzugreifen: So schlägt ihnen das Auto zum Beispiel freie Parkplätze vor, zeigt bei niedriger Tankfüllung automatisch die nächstgelegene Tankstelle an oder warnt vor Staus und Unfällen. Durch vernetzte Dienste wie Xee von Norauto wird der Fahrer direkt informiert, wenn sein Auto gewartet werden muss oder eine Störung erkannt wird. Außerdem sind zahlreiche praktische Ratschläge verfügbar, die dem Fahrer helfen, sein Fahrzeug besser zu nutzen und mit anderen vernetzten Personen zu kommunizieren, um kleinere Probleme zu lösen, ohne das Auto gleich in die Werkstatt bringen zu müssen.

Infolge zahlreicher Skandale, wie der Abgasskandal bei VW und Renault, wünschen Kunden wie auch Hersteller heute Fahrzeuge mit geringerem Schadstoffausstoß. Diesel befindet sich auf dem absteigenden Ast auf Kosten anderer Treibstoffe oder Antriebsformen. Die Anzahl der Benzinfahrzeuge, die im ersten Quartal 2017 verkauft wurde, übertraf die Anzahl der Dieselfahrzeuge, und die Verkäufe von Elektroautos stieg um 24 %. Laut dem französischen Verband für die Entwicklung der Elektromobilität wurden mittlerweile über 117.000 Elektroautos und Plug-in-Hybridfahrzeuge zugelassen. Vor allem in Frankreich, Deutschland, China und Spanien werden zahlreiche Projekte in Bezug auf Elektro- oder Plug-in-Hybridfahrzeuge entwickelt. Das kleine Land Norwegen hat Ende 2016 die Grenze von 100.000 Zulassungen überschritten.

Ein hochvernetztes und automatisiertes Ökosystem wird durch Big-Data-Technologien und die Zusammenarbeit verschiedener Akteure ermöglicht. Durch die Fahrerassistenzsysteme und Wartungsmeldungen können Verbraucher Versicherungs- und Treibstoffkosten sparen.




Vom vernetzten zum autonomen Fahrzeug:

Durch die Vernetzung werden die Fahrzeuge auch untereinander „kommunizieren“ können und kontinuierlich die Infrastruktur erfassen, wodurch selbstfahrende Fahrzeuge immer besser und sicherer werden. Alle Automobilhersteller und -zulieferer konkurrieren nun darum, DAS autonome vernetzte Automobil auf den Markt zu bringen.

Zahlreiche Diskussionen und Experimente sind im Gange und man kann Zeuge zahlreicher strategischer Annäherungen wie der von BMW und Intel, Audi und Nvidia, Volvo und Uber oder auch dem Bündnis von Renault-Nissan und Transdev werden, das versucht, Lösungen für öffentliche Verkehrsmittel und bedarfsgesteuerte Verkehrsangebote zu entwickeln.

Beim Internationalen Automobilsalon in Genf im März 2017 hat auch die Marke Hyundai sein Konzept eines autonomen Hybridfahrzeugs vorgestellt und somit versucht, dem „AutoPilot“-Fahrzeug von Tesla und seinen zu 100 % elektrischen Fahrzeugen Konkurrenz zu machen. Auch der amerikanische Hersteller Ford hat sich ins Rennen um das autonome Automobil gestürzt und bereits 2015 in seinem Strategieplan „Ford Smart Mobility“ sein Vorhaben angekündigt, 2021 autonome Fahrzeuge auf den Markt zu bringen.

Derartige Innovationswellen haben zu enormen Investitionen von Seiten der Hersteller geführt, die große technologische Fortschritte versprechen. Diese haben aber auch soziale Konsequenzen wie die Umstrukturierung von Arbeitsplätzen, vor allem für die weniger qualifizierten Arbeitskräfte. Und auch neue Gesetze müssen ausgearbeitet werden, wobei Deutschland eine Vorreiterrolle einnehmen will.

Die Beratungsagentur McKinsey schätzt, dass die Verkaufszahlen autonomer Fahrzeuge im Jahr 2030 15 % der Gesamtverkäufe ausmachen werden. Die Boston Consulting Group erwartet, dass es bis 2035 25 % sein werden und IHS schätzt, dass im Jahr 2035 21 Millionen autonome Fahrzeuge verkauft werden.