BUENOS AIRES (dpa-AFX) - Nach mehreren Jahren wirtschaftlicher Stagnation nimmt sich die neue Regierung Argentiniens einen soliden Aufschwung zum Ziel. Im laufenden Jahr werde noch ein Wachstum von nur 0,5 bis 1,0 Prozent erwartet, um dann einen Anstieg der Wirtschaftsleistung von durchschnittlich 4,5 Prozent von 2017 bis 2019 anzustreben, erklärte Finanzminister Alfonso Prat-Gay am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Dies sei eine konservative Schätzung.

Zwar herrsche eine Wirtschaftsflaute in Brasilien, Argentiniens größtem Handelspartnerland. Dennoch könnten die Produktivitätseinbußen durch mehrjährige Restriktionen für Investitionen unter der Regierung Cristina Fernández de Kirchners aufgeholt werden, sagte der Minister auf einem Treffen mit der internationalen Presse. Die neue Regierung von Staatschef Mauricio Macri, die im Dezember übernahm, hat den bis dahin strikt kontrollierten Devisenhandel freigegeben, was den Peso zu einer Abwertung von knapp 40 Prozent führte.

Prat-Gay erklärte, er werde eine rasche Lösung des jahrelangen Schuldenstreits mit US-Hedgefonds anstreben. Die Regierung habe das Urteil des New Yorker Richters Thomas Griesa anerkannt, das Argentinien zur Zahlung zwingt. Er bezifferte den geforderten Betrag auf knapp zehn Milliarden Dollar (9,2 Milliarden Euro). Argentinien werde bis Monatsende einen Zahlungsvorschlag machen und erwarte auch, dass die Gläubiger einen Gegenvorschlag vorlegten, um eine Einigung zu erreichen, sagte der Minister./jg/DP/stk