BERLIN (dpa-AFX) - Die Arbeitgeber machen verstärkt Front gegen die von der SPD geforderte Eindämmung befristeter Jobs. Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, sprach am Mittwoch in Berlin von "fake news", wenn behauptet werde, die Zahl befristeter Jobs nehme zu.

In einem BDA-Positionspapier heißt es, die angebliche massenhafte Befristung von Arbeitsverhältnissen sei ein "Phantom". Nicht einmal acht Prozent der Arbeitsverhältnisse in Deutschland seien befristet. Die Zahl befristeter Jobs habe entgegen mancher Aussagen in den vergangenen Jahren nicht zugenommen, hieß es unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

Befristungen seien zudem eine "faire" Vertragsform, die für Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine große Bedeutung hätten. Der öffentliche Dienst befriste laut Forschungsinstituts IAB mit mehr als zehn Prozent deutlich mehr als die Privatwirtschaft mit weniger als sieben Prozent.

Die SPD fordert in den Koalitionsverhandlungen mit der Union die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverhältnissen sowie die Einschränkung von Sachgründen für Befristungen. Im Sondierungspapier war davon nicht die Rede.

BDA-Präsident Ingo Kramer sagte, befristete Arbeitsverhältnisse seien ein "unverzichtbarer Jobmotor". Von den befristet beschäftigten Arbeitnehmern erhielten drei Viertel eine Anschlussbeschäftigung. 40 Prozent würden unmittelbar in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. Eine Beschränkung befristeter Jobs würde Beschäftigungschancen senken./hoe/DP/stk