WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Donnerstag befestigt, aber klar unter dem Tageshoch geschlossen. Der heimische Leitindex ATX steigerte sich um 0,66 Prozent auf 3334,19 Einheiten, nachdem er im Frühhandel noch einen Zuwachs von mehr als zwei Prozent aufgewiesen hatte. Auch an den europäischen Leitbörsen trübte sich im Verlauf die Anlegerstimmung merklich ein und die wichtigsten Indizes schlossen auch mehrheitlich tiefer.

Am Vortag hatte der ATX mit Hoffnungen auf Fortschritte bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine deutlich um 3,2 Prozent zugelegt. Für Ernüchterung sorgten international nun am Berichtstag Aussagen der russischen Regierung, wonach Berichte über große Fortschritte in den Gesprächen der zwei Nachbarländer nicht korrekt seien. Jedoch stünden die Kriegsparteien weiter im Gespräch miteinander.

In Wien kletterte die Verbund-Aktie nach Ergebnisvorlage mit plus 8,8 Prozent auf den Spitzenplatz. Der Stromkonzern hat 2021 dank der enorm gestiegenen Strom-Großhandelspreise einen kräftigen Gewinnanstieg erzielt und will diese Ergebnisse heuer nochmals deutlich übertreffen.

Die Titel der Raiffeisen Bank International (RBI) büßten nach den satten Vortageszuwächsen um 4,2 Prozent ein. Die RBI prüft laut Presseaussendung alle strategischen Optionen für die Zukunft der Raiffeisenbank Russland - bis zu einem Ausstieg aus der Raiffeisenbank in Russland.

Erste Group-Titel verbilligten sich um 0,2 Prozent. Am Vortag war die Erste-Aktie noch um mehr als neun Prozent hochgesprungen. Unter den weiteren Schwergewichten schwächten sich Voestalpine um 3,1 Prozent ab. OMV-Titel fielen um 1,7 Prozent.

Schoeller-Bleckmann (SBO) gewannen 3,8 Prozent. Der Ölfeldausrüster hat 2021 die im Jahr davor von Corona verursachte Ergebnisdelle ausbügeln können: Unterm Strich stand ein Nettogewinn von 21 Millionen Euro, nach einem Verlust in etwa der gleichen Höhe im Jahr davor. Die Experten der Erste Group bewerteten das endgültige Zahlenwerk als im Rahmen der Erwartungen. Vorläufige Ergebnisse hatte SBO bereits im Januar vorgelegt.

Klar zulegen konnten CA Immo mit plus 3,8 Prozent. Mayr-Melnhof stiegen um 3,4 Prozent. EVN, Flughafen Wien und Semperit verbesserten sich jeweils um mehr als zwei Prozent. Warimpex gewannen 5,5 Prozent./ste/sto/APA/ngu