NEW YORK (awp international) - Die Rekordjagd von Apple , Amazon & Co hat sich auch am Mittwoch fortgesetzt. Die Schwergewichte an der Technologiebörse Nasdaq schwangen sich im frühen Handel erneut zu Höchstkursen auf. Der Nasdaq 100 Index rückte um 1,45 Prozent auf 10 112 Punkte auf ein weiteres Rekordhoch vor. Am Vortag hatte das Börsenbarometer erstmals die Marke von 10 000 Zählern geknackt.

Am breiten Markt machte sich kurz nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank wieder Zuversicht breit. Hatte der Dow Leitindex Dow Jones Industrial im Tagestief noch um mehr als ein Prozent nachgegeben, so drehte der US-Leitindex nach dem Votum der Fed, die Leitzinsen unverändert zu lassen, wieder ins Plus. Das betrug zuletzt 0,04 Prozent auf 27 284 Zähler. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,27 Prozent auf 3216 Zähler nach oben.

Die US-Notenbank hat ihren Leitzins wie erwartet nicht angetastet. Er verharrt damit in einer Spanne von null bis 0,25 Prozent, wie aus einer Mitteilung der Fed vom Mittwoch nach ihrer Zinssitzung in Washington hervorgeht. Volkswirte hatten einhellig mit dieser Entscheidung gerechnet. Bereits auf ihrer letzten Sitzung Ende April hatte die Notenbank den Leitzins nicht verändert.

Die Kurse der Tech-Giganten Apple , Amazon , Microsoft und Facebook erreichten am Mittwoch weitere Rekordstände. "Die Nasdaq bleibt der Liebling der Anleger im Monat Juni", konstatierte Analyst Edward Moya vom Broker Oanda. Investoren wollten hier investiert sein, selbst wenn in den USA eine zweite Welle der Coronavirus-Pandemie drohen sollte. Bei Apple, Amazon und Microsoft reichten die Aufschläge von 2 bis 3,7 Prozent. Facebook-Aktien konnten die frühen Gewinne allerdings nicht halten und drehten wieder ins Minus.

Auch Tesla -Aktien erklommen ein Rekordhoch und stiegen erstmals seit dem Börsengang von vor zehn Jahren über die Marke von 1000 Dollar. Zuletzt legten die Papiere um 7,6 Prozent auf 1012,50 Dollar zu. Kurstreiber war eine E-Mail des Chefs und Grossaktionärs Elon Musk an die Mitarbeiter, in der dieser die Massenproduktion elektrisch betriebener Sattelzug-Zugmaschinen in Aussicht stellte.

Der Hersteller von Elektroautos ist nach der jüngsten Kurs-Rally rund 187 Milliarden Dollar oder umgerechnet 164 Milliarden Euro wert. Zum Vergleich: Die drei deutschen Autobauer Volkswagen , BMW und Daimler bringen es zusammen auf knapp 156 Milliarden Euro.

Aktien des Online-Mietwagenvermittlers Uber fielen um 3,8 Prozent. Einem Medienbericht zufolge könnte Uber die Gespräche über eine Übernahme des Lieferdienstes Grubhub beenden. Gleichzeitig bestätigte der Essenauslieferer Just Eat Takeaway, mit Grubhub über eine Übernahme zu verhandeln. In London büssten die Aktien von Just Eat Takeaway daraufhin fast 10 Prozent ein. Papiere von Grubhub gaben derweil um 2,5 Prozent nach.

Papiere von Fiat Chrysler gaben um 1,1 Prozent nach. Hier belastete ein Bericht der "Financial Times", wonach die EU-Wettbewerbshüter bei der geplanten Fusion mit der französischen PSA Group genauer hinschauen wollen.

Der Aktienkurs der Kaffeehauskette Starbucks sackte um 4,4 Prozent ab. Wegen der Corona-Pandemie rechnet das Unternehmen mit milliardenschweren Belastungen im laufenden Quartal./bek/he