NEW YORK (dpa-AFX) - Ein erneuter Einbruch bei den Rohölpreisen hat am Freitag die Aktieninvestoren in New York verschreckt. Der S&P-500-Index fiel auf den tiefsten Kurs seit Mitte Oktober 2014. Spekulationen über eine baldige Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran ließen die Ölpreise noch weiter in den Keller rauschen. In der Spitze stand ein Minus von fast 7 Prozent. Neben dem Ölpreisverfall drücke aber auch die anhaltende Verschlechterung der US-Wirtschaft auf die Aktien, sagte Michael Hewson von CMC Markets in London. Zuvor waren eine Reihe enttäuschender Daten aus der US-Wirtschaft gemeldet worden.

Zuletzt berappelte sich der marktbreite Kursindex S&P 500 aber etwas von seinem Tagestief bei 1857 Punkten und lag mit 2,53 Prozent im Minus bei 1873,20 Punkten. Das Tief aus dem Vorjahr war von vielen Anlegern mit Blick auf die charttechnische Verfassung des Marktes kritisch beobachtet worden. Der Rutsch unter diese Marke gilt ihnen als weiteres Signal der derzeitigen Schwäche des US-amerikanischen Aktienmarkts.

Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial rutschte am Freitag um zuletzt 2,66 Prozent auf 15 943,02 Punkte ab. Das bekannteste Wall-Street-Barometer fiel erstmals seit Ende September wieder unter 16 000 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gab um 3,42 Prozent auf 4126,67 Punkte nach.

Tagesverlierer im Dow waren Intel-Aktien mit einem Minus von über 9 Prozent. Während der weltgrößte Chiphersteller zwar die Erwartungen für das vergangene Vierteljahr übertreffen konnte, enttäuschte er mit seiner Umsatzprognose für das laufende Quartal. Die Analysten der Finanzhäuser UBS und RBC senkten ihre Kursziele.

Im Finanzsektor übertraf die Großbank Citigroup mit ihrem Gewinn die Analystenprognosen. Viele Börsianer bemängelten aber die Erträge des Geldhauses. Die Aktie geriet mit einem Abschlag von mehr als 6 Prozent unter die Räder. Wells Fargo hielt im vierten Quartal den Überschuss stabil, während die Erträge zugleich leicht stiegen. Die Papiere verbilligten sich zuletzt um 3,90 Prozent.

In der kommenden Woche werden zudem noch die Bank of America , Morgan Stanley und Goldman Sachs ihre Quartalsberichte vorlegen. Die Papiere von Goldman Sachs verloren gut 4 Prozent. Durch Zahlungen von insgesamt rund 5 Milliarden Dollar will die Investmentbank Rechtskonflikte mit US-Behörden um windige Hypotheken-Deals beilegen./fat/men