PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte sind ohne klare Tendenz in die neue Börsenwoche gestartet. Der EuroStoxx 50 erklomm am Montag den höchsten Stand seit August und stieg letztlich um 0,55 Prozent auf 3708,80 Punkte. Der französische Cac 40 stagnierte bei 6416,61 Zählern. Dagegen sank der britische FTSE 100 um 0,48 Prozent auf 7299,99 Punkte.

Börsianer verwiesen einerseits auf anhaltende Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung in China nach den jüngsten Lockdowns. Andererseits hätten Befürchtungen belastet, dass ein Plan zur Wiedereröffnung wahrscheinlich nicht schnell umgesetzt werden könne. Auch im Hinblick auf die US-Zwischenwahlen am Dienstag und die neuesten US-Inflationsdaten am Donnerstag sei die Stimmung eher verhalten gewesen, hieß es.

In der europäischen Branchenübersicht lagen Tourismus- und Freizeitwerte an der Spitze. Der Sektorindex Stoxx Europe 600 Travel & Leisure stieg auf den höchsten Stand seit fast drei Monaten und gewann letztlich 1,6 Prozent. Am wenigsten gefragt waren Papiere aus dem Nahrungsmittel- und Getränkesektor, die um rund ein halbes Prozent nachgaben.

Die Aktien von Ryanair kletterten nach Geschäftszahlen und einem positiven Ausblick um 3,8 Prozent. Europas größter Billigflieger rechnet nach einer deutlichen Erholung der Ticketnachfrage mit mehr Fluggästen und einem Gewinn von mehr als einer Milliarde Euro im Gesamtjahr. Mögliche Auswirkungen einer Rezession auf die Nachfrage nach Billigflügen in diesem Winter spielten die Iren hingegen herunter.

Die Titel von Flutter gewannen an der EuroStoxx-Spitze 3,8 Prozent. Der Glücksspielkonzern meldete den positiven Ausgang eines Schiedsgerichtsverfahrens über Bewertung von Fanduel. Der Konzern Fox News müsste, sollten sie eine Kaufoption für einen Anteil an der Flutter-Tochter ziehen, deutlich mehr auf den Tisch legen, als Fox gedacht hatte.

Für die Anteilscheine von Renault ging es um 3,8 Prozent nach oben. Händler verwiesen auf die zunehmende Erwartung der Anleger, dass die geplante Trennung der Geschäftsbereiche Elektrofahrzeuge und Verbrennungsmotoren des französischen Autokonzerns zu einer deutlich höheren Bewertung und steigenden Renditen führen dürfte.

Die Aktien von GSK fielen hingegen um 4,7 Prozent, nachdem das Antikörper-Blutkrebsmedikament Blenrep die Ziele der aktuellen Phase-3-Studie verfehlt hatte. Die Analysten von Citigroup befürchten, dass die Nachricht wahrscheinlich dazu führen wird, dass das Medikament in den USA und der EU vom Markt genommen wird./edh/he