FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):
1. Covestro und das Gas
Der Kunststoffhersteller aus Leverkusen gehört zu den Unternehmen, die in Deutschland im Fall von Knappheiten beim Erdgas betroffen wären. Deshalb wird bei Vorlage der Halbjahreszahlen ähnlich wie bei BASF gefragt werden, wie gut die einstige Bayer-Tochter gewappnet ist. Ihre weiteren Aussichten hängen wohl davon ab, in welchem Maße Covestro steigende Energie- und Rohstoffkosten auch künftig an seine Kunden weiterreichen kann und ob mit der Konjunktur die Nachfrage eventuell schwächelt. Lange befand sich Covestro hier in einer sehr komfortablen Situation. Analysten glauben, dass der Konzern im zweiten Quartal seine Ziele erfüllt hat und sehen auch die Prognose nicht in Gefahr.
>>> Dienstag, 2. August 2022; 07:00 Uhr
2. Symrise könnte an der Prognose drehen
Beim Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise dürfte sich das organische Wachstum im zweiten Quartal beschleunigt haben, und zwar in beiden Geschäftsfeldern. Analysten setzen dabei auf Preiserhöhungen und robuste Nachfrage. Einzelne Beobachter erwarten, dass der Vorstand sein Wachstumsziel für das Gesamtjahr ähnlich wie die Preise anhebt. Allerdings dürften die gestiegenen Kosten, insbesondere für Rohstoffe, zuletzt die operative Rendite in Mitleidenschaft gezogen haben. Die spannende Frage ist daher, ob das Margenziel für 2022 steht. In Zweifel ziehen die Beobachter das gegenwärtig aber nicht.
>>> Dienstag, 2. August 2022; 07:30 Uhr
3. Commerzbank hält sich gut im "entscheidenden Jahr" des Umbaus
Die Commerzbank hat ein gutes zweites Quartal hinter sich gebracht. Der Fokus richtet sich somit auf die Jahresprognose, denn die wirtschaftliche Eintrübung und die Inflation machen es den Banken nicht gerade leichter, etwa weil sie mehr Geld für ausfallgefährdete Kredite auf die hohe Kante legen müssen. Auf der anderen Seite dürfte die Commerzbank auf der Ertragsseite von dem verbesserten Zinsumfeld profitiert haben. 2022, das Vorstandschef Manfred Knof als "ein entscheidendes Jahr" für die Umsetzung der Strategie bis 2024 bezeichnet hat, muss ein Erfolg werden.
>>> Mittwoch, 3. August 2022; 07:00 Uhr
4. Bei Vonovia Integration Deutsche Wohnen, Investitionen, Adler im Blick
Bei Vonovia ist das Augenmerk weiter auf die Integration von Deutsche Wohnen gerichtet. Der Bochumer DAX-Konzern will mit den Ergebnissen zum zweiten Quartal eine aktualisierte Schätzung der zu erwartenden Synergien geben. Derzeit rechnet Vonovia mit 105 Millionen Euro an jährlichen "EBITDA-Synergien" ab 2024. Mit Spannung erwartet werden auch Aussagen zu Margen-/Renditeentwicklung und Investitionsplänen angesichts steigender Zinsen, Inflation auf der Beschaffungsebene sowie Kostensteigerungen im Energiebereich, die sowohl die Mieter als auch indirekt das Unternehmen betreffen. Aktuelle Aussagen zur jüngsten Entwicklung und Strategie für den Anteil bei Adler, das weiterhin mit Bilanzvorwürfen kämpft, dürften aufmerksam beachtet werden. Vonovia ist Adlers größter Einzelaktionär.
>>> Mittwoch, 3. August 2022; 07:00 Uhr
5. Keine Überraschungen bei Siemens Healthineers erwartet
Energiekrise und Inflation tangieren den Medizintechnikkonzern aus Erlangen kaum, wohl aber rechnen Beobachter damit, dass die Lieferkettenengpässe im zurückliegenden Quartal deutlich Marge gekostet haben: 320 Basispunkte weniger als im Vorjahr werden erwartet. Vor drei Monaten hatte das Management die Jahresprognose angehoben, weil das Geschäft mit Corona-Schnelltests besser lief als gedacht. Nun, da sich die pandemische Lage entspannt, dürften die Umsätze hier wieder abflachen. Insgesamt sind Analysten bei Healthineers aber entspannt: Ihre Erwartungen bewegen sich ganz im Rahmen der Unternehmensprognose.
>>> Mittwoch, 3. August 2022; 07:00 Uhr
6. Bei Infineon interessiert der Blick in die Zukunft
Noch sind Chips gesucht und knapp: Analysten rechnen beim Halbleiterkonzern Infineon deshalb nicht mit unliebsamen Überraschungen. Ihre Konsensschätzungen unterstellen nach dem Führungswechsel im Vorstand erneut eine Punktlandung. Wettbewerber STMicro hat bereits starke Zahlen vorgelegt. Interessant werden Aussagen zum nächsten Jahr, denn zumindest die Analysten von Jefferies prognostizieren bereits einen heftigen Abschwung für die gesamte Branche.
>>> Mittwoch, 3. August 2022; 07:30 Uhr
7. Erhöht auch BMW den Ausblick für 2022?
Trotz der vielen Belastungen im zweiten Quartal für die gesamte Autobranche haben besonders die Premiumautohersteller mit Mercedes-Benz und Audi überzeugt. Teilweise wurde sogar der Ausblick angehoben, auch in Erwartung eines starken zweiten Halbjahres. Ähnlich ist die Lage bei BMW: Zwar dürfte der Gewinn im zweiten Quartal wegen Halbleiterengpässen und hoher Rohstoffkosten gesunken sein, die operative Marge sollte aber über der Prognose für das Gesamtjahr liegen. Analysten sehen daher durchaus die Möglichkeit, dass nach Mercedes-Benz auch die Münchener das Renditeziel für 2022 zumindest leicht erhöhen.
>>> Mittwoch, 3. August 2022; 07:30 Uhr
Mitarbeit: Ulrike Dauer, Stefanie Haxel, Andreas Plecko, Olaf Ridder, Markus Klausen, Matthias Goldschmidt
Kontakt zum Autorenteam: topnews.de@dowjones.com
Ende Teil 1:
(Es folgt Teil 2 für Donnerstag/Freitag)
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