NEW YORK (dpa-AFX) - Der Online-Modehändler Zalando ist nach Einschätzung der US-Investmentbank Goldman Sachs inzwischen kein mögliches Übernahmeziel mehr. Da Analyst Richard Edwards nach dem tags zuvor vorgelegten Quartalsbericht auch seine Schätzung für das operative Ergebnis gesenkt hat, sieht er nun kein außerordentliches Aufwärtspotenzial mehr für die Aktie.

Er strich das Papier daher in einer Studie vom Mittwoch von der "Conviction Buy List" und senkte zudem das Kursziel von 53 auf 48 Euro, womit er auf Sicht von 12 Monaten aktuell aber immer noch ein Kurspotenzial von etwas mehr als 20 Prozent sieht. Seine Kaufempfehlung "Buy" bestätigte Edwards.

Zalando habe kürzlich seine Werbekampagnen ausgeweitet, um das Umsatzwachstum in der Region Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) zu steigern, was auch erfolgreich gewesen sei, schrieb der Goldman-Experte. Zudem habe der MDax-Konzern seine strategischen Investitionen in die Infrastruktur erhöht, was zunächst aber auf Kosten der Rentabilität gehe. Edwards geht daher nun von einer etwas niedrigeren Gewinnmarge (Ebitda-Marge) von 10 Prozent für dieses Jahr aus nach zuvor 11,3 Prozent.

Aus dem Kursziel rechnete er zudem den bisherigen 15-prozentigen Wertaufschlag eines möglichen Übernahmekandidaten heraus. Die Wahrscheinlichkeit, dass Zalando noch zum Übernahmeziel werde, sei angesichts der Größe unwahrscheinlich geworden, so Edwards. Der Börsenwert von Zalando hatte vor wenigen Tagen wieder die 10-Milliarden-Euro-Schwelle überschritten und liegt aktuell knapp darunter.

Bei Aktien mit der Einstufung "Buy" rechnet Goldman Sachs auf dem aktuellen Kursniveau sowie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Unternehmen aus der gleichen Branche mit einem hohen Renditepotenzial./ck/ag/fbr

Analysierendes Institut Goldman Sachs