Dadurch seien Zuwächse auf dem Heimatmarkt teilweise wieder aufgezehrt worden, teilte der britische Marktführer am Mittwoch mit. Mit 933 Millionen Pfund (umgerechnet 1,05 Milliarden Euro) lag der operative Gewinn vor Sondereffekten im ersten Halbjahr zwar fast ein Viertel höher als im Jahr zuvor, verfehlte aber die Erwartungen der Analysten. An der Börse wurde der Branchenprimus dafür abgestraft: Tesco-Aktien brachen mehr als acht Prozent ein.

Während der Gewinn in Großbritannien trotz des harten Wettbewerbs etwa durch die deutschen Discounter Aldi und Lidl um 47,6 Prozent zulegte, verbuchte das Asiengeschäft einen Gewinnrückgang um fast 30 Prozent. Einbußen erlitten die Briten etwa in Thailand, wo sie sich von unrentablen Geschäftsteilen trennten. Auch in Zentraleuropa lief es nicht rund. In Polen drückten Beschränkungen beim Sonntagsverkauf den Umsatz.

Dennoch sieht sich Tesco-Chef Dave Lewis bei Margenzielen und Einsparplänen in der Spur. Dem neu aufgestellten Konzern kommt die milliardenschwere Übernahme des Großhändlers Booker zugute. Zugleich kurbelten auf der Insel ein Paradesommer, die Hochzeit im Königshaus und die Fußballweltmeisterschaft die Geschäfte an. Die ersten Läden der vergangenen Monat zur Abwehr von Aldi und Lidl an den Start gegangenen eigenen Discountkette Jack's liefen bereits "richtig gut", sagte Lewis. Um Kosten zu drücken, hat Tesco zudem eine Einkaufsallianz mit dem französischen Handelsriesen Carrefour geschmiedet.