MÜNCHEN (dpa-AFX) - Das ungebrochene Wachstum des Cloud-Computing und der Trend zum Homeoffice haben den Chipzulieferer Siltrionic während der Corona-Krise gestützt. So profitierten Chipkonzerne, die die Wafer von Siltronic weiterverarbeiten, zuletzt von der Nachfrage nach IT-Diensten und Speicherplatz im Internet. Der Umsatz von Siltronic stieg im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten Jahresviertel um 7,7 Prozent auf 323,1 Millionen Euro, wie die Beteiligung von Wacker Chemie am Donnerstag in München mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 19 Prozent auf 100,4 Millionen Euro und unter dem Strich blieb mit 60,8 Millionen Euro fast ein Drittel mehr hängen als zum Jahresstart. Damit schnitt das Unternehmen besser als von Analysten im Mittel erwartet.

Für das zweite Halbjahr gibt sich Konzernchef Christoph von Plotho aber angesichts der Corona-Unsicherheiten vorsichtig und rechnet mit einem leichten Auftragsrückgang gegenüber dem ersten Halbjahr. Der Umsatz dürfte 2020 im mittleren einstelligen Prozentbereich fallen, bei anhaltender Schwäche des US-Dollar noch etwas deutlicher. Die Ebitda-Marge dürfte zudem im mittleren einstelligen Prozentbereich unter 2019 liegen./mis/fba

2 Szenarien-Jahresprognose vom März:

Sollten sich keine größeren Auswirkungen aufgrund von Corona ergeben, geht das Unternehmen von einem leicht erhöhten Absatzvolumen bei rückläufigen Durchschnittserlösen aus. Die Ebitda-Marge würde dann leicht unter Vorjahr liegen und der Netto-Cashflow trotz hoher Investitionen die Größenordnung von 2019 erzielen.

Sollte sich Covid-19 weiter ausbreiten, könnte das Absatzvolumen unter dem Vorjahr liegen. Voraussichtlich würden dann die EBITDA-Marge und der Netto-Cashflow von Siltronic im Jahr 2020 deutlich unter dem Vorjahr liegen.