Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank im dritten Quartal um gut 29 Prozent auf 174,8 Millionen Euro, wie Österreichs größter Stromerzeuger am Mittwoch mitteilte. Unter dem Strich halbierte sich der Nettogewinn auf 55,3 (115,0) Millionen Euro. Von seinen Zielen verabschiedete sich der Konzern: Für das Gesamtjahr erwartet er nun ein Ebitda von rund 870 Millionen Euro und ein Konzernergebnis von rund 340 Millionen Euro. Zuvor hatte der Versorger ein Ebita von rund 950 Millionen Euro und einen Nettogewinn von rund 370 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Verbund hatte erst im Sommer die Prognose angehoben. Die Anleger reagierten prompt: Die Aktien des Konzerns verloren mehr als drei Prozent.

Der Juli, August und September zählten laut Verbund zu den trockensten Monaten seit Beginn der Aufzeichnung der Wasserführung. Das Ergebnis des Versorgers hängt stark von seinen 128 Wasserkraftwerken ab, die an der Donau in Österreich und Bayern liegen. Je mehr Wasser in den Flüssen fließt, desto besser ist die Auslastung der Kraftwerke. Das mehrheitlich im Staatsbesitz stehende Unternehmen deckt über 40 Prozent des österreichischen Strombedarfs und gewinnt 90 Prozent seiner Erzeugung aus Wasserkraft.

In den ersten neun Monaten stieg das Ebita von Verbund allerdings um 2,3 Prozent auf 678,4 Millionen Euro, was der Konzern mit einem höheren Ergebnisbeitrag aus dem Segment Netz begründete. Zudem hätten sich die Kostensenkungsprogramme der vergangenen Jahren positiv ausgewirkt. Die Erlöse aus den sogenannten Flexibilitätsprodukten, die beim Ausgleich und der Stabilisierung der Netze zum Einsatz kommen, gingen hingegen im Vergleich zum Vorjahr zurück.