PARIS (dpa-AFX) - Der französische Öl-Konzern Total stemmt sich mit einer höheren Produktion und Sparmaßnahmen gegen den Ölpreisverfall. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn sank im vergangenen Jahr zwar fast um ein Fünftel auf 10,5 Milliarden US-Dollar (9,3 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Gewinn lag damit aber deutlich über den Erwartungen von Analysten. Die Aktie verlor am Vormittag in einem extrem schwachen Gesamtmarkt 1,7 Prozent und war damit noch Spitzenreiter im Eurostoxx 50.

Total steht mit seinem schrumpfenden Gewinn nicht allein da. Die gesamte Branche leidet unter dem drastischen Verfall der Ölpreise. Seit Mitte 2014 ist der Preis für die Nordseesorte Brent um fast drei Viertel abgestürzt. Unter anderem führt der Boom beim Fracking in Verbindung mit einer schwächelnden Weltkonjunktur zu einem Überangebot. Auch bei Branchengiganten wie ExxonMobil und Shell brach der Gewinn im vergangenen Jahr ein. BP schrieb - auch wegen fälliger Entschädigungszahlungen für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko - sogar einen Verlust.

Mit einem Sparkurs inklusive eines Stellenabbaus kämpft Total schon länger gegen schmelzende Gewinne. Jetzt will der Konzern seine Investitionen von 23 Milliarden Dollar im Vorjahr auf 19 Milliarden kappen.

Die Produktion hat Total wegen hoher Nachfrage nach Benzin und Schmierstoffen im vergangenen Jahr um gut 9 Prozent erhöht. Die gesunkenen Preise ließen den Umsatz dennoch um 30 Prozent auf 165 Milliarden Dollar absacken. Unterm Strich führten Abschreibungen auf verschiedene Förderprojekte im vierten Quartal zwar zu einem Verlust, im Gesamtjahr blieben aber rund 5,1 Milliarden Dollar (VJ 4,2) als Gewinn übrig. Die Dividende für das Quartal hält der Konzern im Vergleich zum Vorquartal stabil bei 0,61 Euro./fri/enl/stb