BELGRAD (dpa-AFX) - Schon zwei Wochen nach dem überraschenden Kauf des serbischen Stahlwerks in Smederevo durch das chinesische Staatsunternehmen HBIS gibt es Krach mit der Regierung in Belgrad. "Die Chinesen sind sauer: Sie wollen nicht unsere Strafen zahlen", titelte die größte serbische Zeitung "Blic". Hintergrund ist das Antidumping-Verfahren, das die EU-Kommission in der vergangenen Woche auch gegen Serbien eröffnet hatte.

"China nutzt Smederevo, um eigenen Stahl ohne Probleme nach Europa zu bringen", kritisierte der Generaldirektor des europäischen Stahlverbandes "Eurofer", Axel Eggert, das umstrittene Investment in Smederevo. Selbst wenn nur in Smederevo hergestellte Stähle nach Europa verkauft würden, handele es sich "um eine Querfinanzierung der dortigen Produktion durch chinesische Staatssubventionen", sagte Eggert der Deutschen Presse-Agentur.

Eurofer beklagt seit langem, China wolle seine Stahl-Überkapazitäten von 400 Millionen Tonnen unter Einstandspreis in Europa losschlagen. Der gesamte europäische Stahlmarkt mache dagegen nur 155 Millionen Tonnen aus./ey/DP/zb