ROM (dpa-AFX) - Telecom Italia schreibt wegen der Folgen des harten Wettbewerbs in Italien Milliarden ab. Unter dem Strich stand dadurch in den ersten neun Monaten des Jahres ein Verlust von 800 Millionen Euro, wie das Unternehmen in der Nacht auf Freitag in Rom mitteilte. Ohne die Abschreibung wäre es ein Überschuss von 1,2 Milliarden Euro gewesen. Zudem verabschiedete sich der Telekomkonzern von der Zielsetzung für die Verschuldung.

Im Tagesgeschäft lief es vor allem im italienischen Heimatmarkt träge, während es im wichtigen brasilianischen Markt - unter Ausklammerung des schwachen brasilianischen Real - nach oben ging. Negative Wechselkurseinflüsse und ähnliches ausgeklammert steigerte die Telecom Italia den Umsatz in den ersten neun Monaten des Jahres leicht auf 14,2 Milliarden Euro. De facto bedeutete das aber ein Minus von mehr als 3 Prozent. Das operative Ergebnis (Ebitda) war letztendlich mit gut 6 Milliarden Euro ebenfalls rückläufig.

Für Telecom Italias Chef Amos Genish ist die milliardenschwere Abschreibung ein harter Rückschlag im Bestreben beim Telekomkonzern den Umschwung zu schaffen. Er versucht seit gut einem Jahr das Ruder herumzureißen - mit mäßigem Erfolg: Der Aktienkurs hat seit seinem Amtsantritt rund ein Drittel verloren. Am Freitag ging es bis gegen Mittag um mehr als 5 Prozent abwärts./niw/mis/jha/