HAMBURG (awp international) - Der Energiekonzern Siemens hat sich für den Einsatz von Brennstoffzellen zur Energieversorgung auf Schiffen einen schwedischen Hersteller ins Boot geholt. Mit der Powercell Sweden AB (Göteborg) unterzeichneten Unternehmensvertreter am Dienstag in Hamburg einen Kooperationsvertrag. Eine auf Brennstoffzellen basierende Energieversorgung soll zunächst für Fähren oder andere küstennahe Wasserfahrzeuge entwickelt werden, später aber auch für hochseegängige Kreuzfahrt- und Forschungsschiffe.

In Hamburg kommt die maritime Branche vom 4. bis 7. September zur internationalen Schiffbaumesse SMM zusammen. Dann werden die Energieversorgung und Technologien hierfür ein Thema sein. Denn vom Jahr 2020 an treten für Seeschiffe strengere Umweltvorschriften in Kraft, und sie müssen Schadstoffe in ihren Abgasen reduzieren. Daher wird unter anderem an Hybrid- und Multi-Fuel-Antrieben, die verschiedene Kraftstoffe nutzen können, als auch an elektrischen Systemen oder der Verwendung von flüssigem Erdgas (LNG) weiter geforscht.

Auf Fähren eingesetzte Batteriespeicher seien Vorreiter gewesen, der nächste Schritt sei nun die Erweiterung um die Brennstoffzelle, teilte Siemens mit. Sie wandelt Wasserstoff in Energie um. Die Powercell-Brennstoffzellen mit bis zu 200 Kilowatt Leistung liessen sich über ein Modulsystem auf ein Megawatt erweitern, erläuterte Firmenchef Per Ekdunge. Zwei bis sechs dieser Module, mit einer Lebensdauer von fünf Jahren, passten in einen 40-Fuss-Container an Bord eines Schiffes zu dessen Versorgung.

Der Manager von Siemens Marine, Matthias Schulze, zeigte sich offen für weitere Partner. "Auch Firmen aus dem Hamburger Hafen wären schön." Da es von Powercell noch keine Brennstoffzellen in Serienfertigung gibt, machten die Manager keine Angaben zum Preis. Geringe Stückzahlen bedeuteten hohe Kosten, hiess es lediglich./akp/DP/jha