Moskau/München (Reuters) - Der russische Staatsfonds RDIF will Siemens als Technologiepartner für eine Hochgeschwindigkeits-Zugverbindung zwischen den Städten Tscheljabinsk und Jekaterinburg ins Boot holen.
Der Münchner Industriekonzern bestätigte am Freitag, dass am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet worden sei, die aber noch nicht bindend sei. Der RDIF bezifferte das Investitionsvolumen für die rund 200 Kilometer lange Strecke am Freitag auf 300 Milliarden Rubel (vier Milliarden Euro). Unternehmenskreisen zufolge spielt Siemens dabei aber finanziell eine untergeordnete Rolle. Geplant sei die Lieferung von Signaltechnik. Der Staatsfonds teilte mit, mit dem Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke solle 2021 begonnen werden.
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).