Liestal (awp) - Das Spezialitätenpharma-Unternehmen Santhera hat im ersten Halbjahr 2018 dank steigender Verkaufszahlen für Raxone den Umsatz gesteigert. Unter dem Strich resultierte dennoch ein höherer Verlust als im Vorjahr. Das Medikament Raxone verkauft sich derzeit aber sehr gut, weshalb die Umsatzerwartungen für 2018 nach oben geschraubt werden.

In den ersten sechs Monaten 2018 stiegen die Verkäufe von Raxone an Patienten mit der neurologischen Augenkrankheit LHON auf 16,0 Millionen Franken von 10,9 Millionen im Vorjahr. Dem stand ein ebenfalls steigender operativer Aufwand als Folge höherer Entwicklungskosten gegenüber. Der Gesamtaufwand stieg um 9,4 Millionen auf 39,9 Millionen Franken, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

In der Folge weiterte sich der operative Verlust auf 26,3 Millionen Franken von 21,4 Millionen im Vorjahr aus. Unter dem Strich resultierte ein Verlust von 27,4 Millionen Franken, verglichen mit einem Fehlbetrag von 22,7 Millionen im Vorjahr.

Per Mitte 2018 verfügte die Gesellschaft über frei verfügbaren flüssigen Mittel (liquide Mittel und kurzfristige finanzielle Vermögenswerte) im Umfang von 34,8 Millionen Franken verglichen mit 58,2 Millionen per Ende 2017. Diese würden es dem Unternehmen ermöglichen, das klinische Entwicklungsprogramm und die Zulassungsanträge weiter voranzutreiben.

Neuer Anlauf für Raxone und DMD

So will Santhera etwa einen neuen Anlauf dazu unternehmen, dass Raxone auch für eine weitere Indikation verschrieben werden kann. Zulassungsanträge zur Behandlung der Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) sollen, unter Einschluss neuer Daten, im Jahr 2019 in der EU und in den USA eingereicht werden.

Raxone ist heute in Europa gegen das eher seltene Augenleiden Lebersche Optikusatrophie (LOHN) zugelassen. Das weitaus grössere Einsatzgebiet wäre jedoch die DMD-Behandlung. Im Januar diesen Jahres hatte Santhera jedoch einen herben Rückschlag erlitten: Raxone fiel für die Behandlung von DMD bei der Europäischen Arzneimittelbehörde endgültig durch.

"Unsere Vision ist es, führend in der Entwicklung und Vermarktung von Therapien für seltene neuro-ophthalmologische, neuromuskuläre und pulmonale Erkrankungen zu sein", lässt sich Santhera-Chef Thomas Meier in der Mitteilung zitieren. Santhera werde künftig sein internationales Geschäft weiter ausbauen, die Pipeline-Programme vorantreiben und Aktivitäten und Produktportfolio erweitern.

Höhere Raxone-Guidance

Aufgrund der Umsatzentwicklung in den ersten sechs Monaten geht die Unternehmensleitung davon aus, die Umsatzerwartung mit Raxone in diesem Jahr zu übertreffen. Neu rechne Santhera mit einem Verkaufsvolumen von 30 bis 32 Millionen Franken, statt wie bisher mit 28 bis 30 Millionen.

ra/yr