(neu: Erläuternde Stellungnahme des Unternehmens im dritten Absatz. Kurs aktualisiert.)

HELSINKI (dpa-AFX Broker) - Eine Warnung des finnischen Netzwerkausrüsters Nokia vor möglichen Rechtsverstößen beim milliardenschweren Zukauf Alcatel-Lucent haben bei Anlegern tiefe Sorgenfalten hervorgerufen. Die Aktie sackte am Freitag in Helsinki um gut 5 Prozent ab. Am Vortag hatte Nokia in einem Bericht an die US-Börsenaufsicht SEC darauf hingewiesen, dass man bei der laufenden Integration der übernommenen französisch-amerikanischen Firma auf Probleme gestoßen sei. Bestimmte Geschäftspraktiken der früheren Alcatel-Lucent hätten Fragen im Zusammenhang mit der Beachtung von Gesetzen aufgeworfen. Konkretere Angaben machte Nokia zunächst nicht.

Die Vorgänge würden intern untersucht, relevante Aufsichtsbehörden seien informiert. Mit diesen arbeite der Konzern zusammen. Möglich seien zivile oder strafrechtliche Folgen inklusive Geldbußen, die die Gewinne und das Ansehen der Firma beschädigen könnten. Nokia hatte Alcatel-Lucent im Januar 2016 für mehr als 15 Milliarden Euro in Aktien übernommen.

Am Nachmittag versuchte das Unternehmen die Sorge der Anleger zu dämpfen. Die Untersuchung werde voraussichtlich keine erheblichen Auswirkungen auf den Konzern haben. Es sei hochwahrscheinlich, dass jedwede mögliche Strafe begrenzt und unwesentlich sein werde. Der veröffentlichte Hinweis sei im Risikoteil des Geschäftsberichts erfolgt, um transparent über etwaige Gefahren zu informieren. Die Veröffentlichung allein sei kein Hinweis darauf, wie relevant Nokia den Sachverhalt einschätze. Die Aktie erholte sich nach der zusätzlichen Erläuterung aber nur leicht von ihren Kursverlusten./men/fba

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