Zug (awp) - Der Gründer und Verwaltungsratspräsident der Beteiligungsgesellschaft New Venturetec, Peter Friedli, hat offenbar seinen Aktienanteil im Vorfeld der im Juli anstehenden ausserordentlichen Generalversammlung gestärkt. Das könnte der Abwehr der Forderung einer Aktionärsgruppe nach Auflösung des Unternehmens dienen.

Laut den Management-Transaktions-Meldungen der SIX hat ein exekutives Verwaltungsratsmitglied oder eine nahestehende Person im Zeitraum vom 17.-19. Juni in grösserem Umfang Aktien erworben. Als einziges exekutives VR-Mitglied kommt dabei allein Präsident Friedli in Frage. Dieser wollte am Donnerstag gegenüber AWP die Mitteilung der SIX nicht kommentieren.

Insgesamt wurden bei den drei gemeldeten Transaktionen 460'456 Aktien im Wert von rund 4,5 Millionen Franken erworben. Das entspricht bezogen auf die insgesamt rund 6,3 Millionen Aktien der Investmentgesellschaft einem Anteil von 7,3 Prozent. Zuletzt hatte Friedli im April einen Anteil von knapp 22 Prozent an New Venturetec gemeldet. Die nächste meldepflichtige Schwelle liegt bei 33,33 Prozent.

VR gegen Auflösung

Nachdem das Venture-Capital-Unternehmen seine grösste Beteiligung gewinnbringend verkaufen musste, wollen nun einige Aktionäre ihr Investment beenden und haben die Auflösung und Liquidation der Gesellschaft beantragt. Der Verwaltungsrat hat aber sämtliche von der Gruppe eingereichten Anträge an der Generalversammlung vom 10. Juli zur Ablehnung empfohlen.

Die "Gegner" von Friedli haben ebenfalls ein nicht unerhebliches Stimmgewicht. Die Gruppe um Rosa und Reinhard Siegrist, die "Rossier, Mari & Associates Group", Georges Mari, Chantal und Alexander Biner sowie Guido Erni hält knapp 18 Prozent an New Venturetec. Alexander und Chantal Biner halten zusätzlich 5 Prozent.

Die wenig liquiden New Venturetec-Aktien haben ihren Wert seit Jahresbeginn fast verdoppelt und notieren aktuell bei 9,85 Franken (-0,5%).

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