HANNOVER (dpa-AFX) - Der Triebwerksbauer MTU will im kommenden Jahr weiter vom Wachstum der zivilen Luftfahrt profitieren. Das soll das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern gegenüber dem laufenden Jahr um einen hohen einstelligen Prozentsatz steigen lassen, wie der in den Dax aufgestiegene Münchener Konzern am Donnerstag auf einem Investorentag in Hannover mitteilte.

Während Konzernchef Reiner Winkler im Geschäft mit dem Militär dann nur noch eine stabile Entwicklung erwartet, dürften die Erlöse im zivilen Serien- und Wartungsgeschäft jeweils im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen. Bei zivilen Ersatzteilen rechnet MTU mit einem Plus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Ziele für den Gesamtumsatz 2020 nannte MTU nicht.

"Damit halten wir Kurs und setzen unseren profitablen Wachstumskurs unvermindert fort", sagte Winkler. Finanzchef Peter Kameritsch rechnet perspektivisch vor allem im Wartungsgeschäft mit hohen Zuwächsen: "Wir gehen davon aus, unseren Umsatz in der zivilen Instandhaltung in den kommenden zehn Jahren zu verdoppeln."

Die MTU-Aktie lag am Nachmittag mit 0,33 Prozent im Minus bei 242,40 Euro. Bis zum Aufstieg in den Dax im September hatte das Papier ordentlich zulegen können, vom Jahresbeginn bei 158,40 Euro bis zum Hoch von 257,20 Euro am 5. September kletterte der Kurs um gut 62 Prozent - seitdem bewegt sich die Aktie aber auf dem hohen Niveau eher seitwärts. Dass Aktien nach dem besiegelten Aufstieg in den deutschen Leitindex weniger Auftrieb haben, ist nicht ungewöhnlich. Anleger greifen gerne in der Aussicht auf eine Dax-Aufnahme zu, weil mit einem Aufstieg auch große institutionelle Anleger - wie etwa Fonds - die Papiere kaufen müssen, wenn sie das größte deutsche Börsenbarometer abbilden wollen.

In diesem Jahr hat das MTU-Management ein Wachstum auf rund 4,7 Milliarden Euro Umsatz angepeilt (VJ: 4,6). Davon sollen rund 16 Prozent als operativer Gewinn bei MTU hängenbleiben, nachdem es im Vorjahr nur für 14,7 Prozent gereicht hatte. Das bereinigte Ebit dürfte damit um etwa 12 Prozent auf 750 Millionen Euro steigen, hieß es bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal. Ausgehend davon könnte MTU im kommenden Jahr mit dem eingeplanten Plus im hohen einstelligen Prozentbereich rechnerisch bis zu etwa 820 Millionen Euro erreichen. Aktuelle Analystenschätzungen gehen derzeit von rund 812 Millionen Euro aus./men/ssc/jha/