FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Aus für einen Hoffnungsträger hat den Aktien von Morphosys am Dienstag einen Kursverlust von 3,4 Prozent eingebrockt. Die klinische Entwicklung des Antikörpers MOR106 für den Einsatz gegen die Hautkrankheit atopische Dermatitis hat das Unternehmen abgebrochen. MOR106 hätte die Ziele einer klinischen Studie wohl nicht erreicht, lautete die Begründung. Morphosys-Aktien fanden sich am Ende des MDax der mittelgroßen Börsentitel wieder.

MOR106 wurde gemeinsam von der niederländischen Galapagos und Morphosys entdeckt. Im Juli 2018 schlossen beide Unternehmen mit dem schweizerischen Pharmakonzern Novartis eine Vereinbarung über die Entwicklung und

Vermarktung von MOR106 ab. Die Aktien von Galapagos gaben am Dienstag an der Börse Euronext nur leicht nach.

Das Investmenthaus Bryan Garnier senkte das Kursziel für Morphosys nach dem Ende des Entwicklungsprogramms von 125 auf 117 Euro. Damit entgingen Morphosys jährliche Einnahmen von maximal rund 130 Millionen Euro, schrieb Analyst Victor Floch. Auch auf sogenannte Meilensteinzahlungen in bedeutender Höhe für die Erreichung von Entwicklungszielen müsse Morphosys nun verzichten. Gleichwohl hielt Floch an der Kaufempfehlung für die Morphosys-Aktien fest.

Das Ende von MOR106 sei eine Enttäuschung, schrieb Analystin Shanshan Xu von der Berenberg Bank. Auch habe sie die Entscheidung etwas überrascht, denn frühe Daten zur Wirksamkeit des Antikörpers seien ansprechend ausgefallen. Die Expertin riet jedoch zu Käufen in die aktuelle Kursschwäche der Aktien. Denn für Morphosys komme es vor allem auf den Antikörper MOR208 zur Behandlung von Blutzellenerkrankungen an. Für dieses Produkt zeigte sich Xu ebenso zuversichtlich wie Victor Floch von Bryan Garnier./bek/tih/fba