Bern (awp) - Anschlusskäufe erfassen am Donnerstagnachmittag die Aktien von Leonteq und bescheren dem Anbieter von strukturierten Produkten steigende Kurse. Als treibende Kraft erweisen sich dabei Eindeckungstransaktionen sowie wieder erwachte Spekulationen rund um eine Beteiligungserhöhung durch den Hedgefonds-Pionier Rainer-Marc Frey. Das zumindest berichten Beobachter.

Bis um 14.20 Uhr gewinnen die schon in den vergangenen Tagen festen Leonteq Namen weitere 2,4% auf 69,45 CHF. Die Tageshöchstkurse liegen gar bei 69,75 CHF. Der Gesamtmarkt (SPI) notiert im Gegenzug um 0,2% über dem Schlussstand vom Vortag.

Wie es im hiesigen Handel heisst, trage der überraschende Rücktritt von Firmenchef und Mitgründer Jan Schoch vom letzten Freitag die Handschrift von Rainer-Marc Frey. Diese Vermutung befeuert alte Spekulationen, wonach der Grossaktionär schon bald seine Beteiligung ausbauen könnte. Über Horizon21 kontrolliert Frey seit Mitte März 7,46% der Stimmen.

Öl ins Spekulationsfeuer goss der Hedgefonds-Pionier selber, als er sich Ende April von einem beachtlichen Teil seiner Siegfried-Beteiligung trennte. Frey schaffe Barmittel für den Kauf weiterer Leonteq-Aktien, so wurde damals vermutet. Sich der Öffentlichkeit zu erkennen geben muss sich der Grossaktionär allerdings erst wieder, sollte sein Stimmenanteil auf über 10% steigen.

Seit dem Rücktritt von Jan Schoch sind ausländische Leerverkäufer bei Leonteq angeblich auf dem Rückzug. Das könnte zumindest einen Teil der seither beobachteten Kursavancen von 15% erklären. Auch am Donnerstagnachmittag ist wieder von Deckungskäufen aus diesem Marktlager zu vernehmen. Für gewöhnlich erweisen sich solche Eindeckungstransaktionen als nicht nachhaltig.

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