KASSEL (dpa-AFX) - Die Aktionäre von K+S hoffen nach einem schwierigen Jahr 2018 auf eine dauerhafte Trendwende bei dem Dünger- und Salzproduzenten. "Wir haben ein schlechtes 2018 gehabt, zum Teil so schlecht wie in den letzten fünf bis zehn Jahren nicht", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW), Thomas Hechtfischer, der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX anlässlich der Hauptversammlung des Kasseler Konzerns am Mittwoch. Er betonte aber auch, dass die am Vortag vorgelegten Geschäftszahlen für das erste Quartal den Beginn eines Aufwärtstrends signalisieren könnten. Hechtfischer verwies auf höhere Kalipreise, eine steigende Produktion im neuen Werk in Kanada sowie die wieder besser laufende Produktion an der Werra.

Kritik musste sich K+S-Chef Burkhard Lohr vor allem wegen der schwachen Entwicklung des Aktienkurses anhören. "Im abgeschlossenen Geschäftsjahr ist der Kurs der K+S-Aktie um mehr als 25 Prozent gefallen", konstatierte Nicolas Huber von der Fondsgesellschaft DWS. Und auch zu Beginn des Jahres 2019 habe es keine Verbesserung gegeben: Der Kurs hinke dem Index der mittelgroßen Werte MDax deutlich hinterher. Immerhin erholte sich das K+S-Papier im bisherigen Jahresverlauf um fast 13 Prozent, der MDax bringt es aber bereits auf ein Plus von 18 Prozent.

Manager Lohr wollte auf der Hauptversammlung denn auch "gar nicht lange um den heißen Brei herumreden". Auch er sei mit dem wirtschaftlichen Ergebnis des Jahres 2018 nicht zufrieden. So hatten die Hessen den operativen Gewinn (Ebitda) nur dank eines Schlussspurts um 5 Prozent auf 606 Millionen Euro gesteigert. Es hätte aber angesichts einer spürbaren Erholung der Düngerpreise deutlich mehr sein können, hätten nicht umfangreiche Produktionsstillstände im Werk Werra sowie Qualitätsprobleme bei den Produkten des neuen kanadischen Werks Bethune K+S einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Mittlerweile sind die Anlaufschwierigkeiten in Kanada ein gutes Stück weit behoben. Die Produktqualität - es gab Verklumpungen bei langem Seetransport - wird weiter verbessert. Zudem sorgte K+S an der Werra vor. "Um künftig besser auf längere Trockenphasen vorbereitet zu sein, haben wir am Werk Werra die temporären Speichermöglichkeiten von Salzwasser im vergangenen Jahr bereits ausgebaut", erklärte Lohr. Er will die Speichermöglichkeiten für Abwässer bis zum Sommer weiter erhöhen und erwartet eine baldige Zustimmung der Behörden. Vor diesem Hintergrund seien witterungsbedingte Produktionsausfälle 2019 unwahrscheinlich. Zum Vergleich: 2018 drückten diese Ausfälle mit 110 Millionen Euro auf den operativen Gewinn.

Für das laufende Geschäftsjahr bleibt Lohr zuversichtlich. Das operative Ergebnis (Ebitda) soll um mindestens 15,5 Prozent auf 700 bis 850 Millionen Euro steigen. Dabei will er an einen starken Jahresstart anknüpfen, der auch dem Aktienkurs frische Impulse verliehen hatte. So verbesserte sich das Ebitda in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres um etwa 14 Prozent auf 270 Millionen Euro. Sollten die Gewinne deutlich steigen, können sich eventuell auch die Aktionäre auf eine höhere Dividende freuen. Diese war für 2018 mit 0,25 Euro so niedrig wie seit 2013 nicht mehr. Auch das ist ein Kritikpunkt vieler Investoren./mis/tav/jha/