BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU-Wettbewerbshüter haben Bedenken gegen den geplanten Zusammenschluss des weltgrößten Schiffbauers Hyundai Heavy Industries (HHIH) und seinem einheimischen Wettbewerber Daewoo (DSME). Die Fusion könne den Wettbewerb für den Bau von Frachtschiffen beeinträchtigen, teilte die EU-Kommission am Dienstag mit. Eine vertiefte Prüfung werde eingeleitet.

"Europäische Reedereien kaufen regelmäßig Schiffe bei DSME und HHIH, die zu den weltweit führenden Herstellern von Frachtschiffen gehören", sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. "Deshalb werden wir sorgfältig prüfen, ob der geplante Zusammenschluss den Wettbewerb beim Bau von Frachtschiffen zum Schaden der europäischen Verbraucher beeinträchtigen würde."

Im März dieses Jahres hatte Hyundai mit der staatlichen Korea Development Bank (KDB) ein Abkommen über die Übernahme eines größeren Anteils an Daewoo Shipbuilding and Marine Engineering unterzeichnet. Die KDB bringt demnach ihren Anteil von 55,7 Prozent an Daewoo in eine neu zu bildende Schiffbau-Holding mit Hyundai ein.

Daewoo ist die Nummer Zwei der Branche hinter Hyundai. Das Unternehmen wurde in den vergangenen Jahren mehrmals mit Finanzspritzen vor der Insolvenz gerettet.

Als Voraussetzung für die Übernahme gilt, dass nicht nur die südkoreanische Regierung, sondern wegen der Auswirkung auf den globalen Markt auch Wettbewerbsbehörden der EU und anderer Länder einschließlich Chinas, Japans und der USA den Deal bewilligen. Ein entsprechender Antrag wurde im November der EU vorgelegt. Der Widerspruch von einem der Länder oder der EU könnte die Übernahme gefährden.

Die EU-Kommission hat nun 90 Arbeitstage - bis zum 7. Mai 2020 - Zeit, um die Prüfung abzuschließen. In einer ersten Prüfphase hatten die beteiligten Unternehmen keine Zusagen gemacht, um die Bedenken der Kommission auszuräumen, hieß es./asa/DP/jha