Der 65-Jährige bekommt zum 1. August den Titel eines "Chairman" für das Investmentbanking in Deutschland, wie Lazard am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Das Amt gab es bisher nicht. Grube soll in dieser Funktion seine Kontakte und sein Netzwerk nutzen, um die beiden Chef-Investmentbanker, Eric Fellhauer und Ken Oliver Fritz, zu unterstützen, wenn es um Fusionen und Übernahmen oder Unternehmens-Strategien geht. "Bei Lazard überzeugen mich die Unabhängigkeit und der reine Fokus auf Beratung, ohne konfliktträchtige Aktivitäten wie Hedgefonds oder Handel", begründete Grube die Entscheidung.

Beratungshäuser wie Lazard und Rothschild betonen ihre Unabhängigkeit, weil sie den Unternehmen nicht zugleich Finanzierungen oder andere Dienstleistungen verkaufen wollen. Grube ist seit Anfang Juni Aufsichtsratschef des Hamburger Hafen-Dienstleisters HHLA und will das auch bleiben. Der frühere Daimler-Manager hatte bei der Deutschen Bahn Anfang 2017 im Streit um seine Vertragsverlängerung seinen Rücktritt nach acht Jahren erklärt. Für Lazard arbeitet auch der ehemalige Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen. Als Managing Director ist er allerdings direkt in das operative Geschäft eingebunden.