FRANKFURT (awp international) - Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hält trotz der aktuell geringen Nachfrage am Bau seines dritten Passagier-Terminals fest. Bei der Hauptversammlung des MDax-Konzerns zeigte sich Vorstandschef Stefan Schulte am Dienstag überzeugt, dass weiter ein langfristiges Wachstum im Luftverkehr zu erwarten sei. Ein neues Terminal baue man für die kommenden Jahrzehnte.

Schulte bezeichnete es als aus technischer und wirtschaftlicher Sicht grob fahrlässig, ein derartiges Grossprojekt vorübergehend "auf Eis" zu legen und später wieder hochzufahren. Dies würde enorme zusätzliche Kosten verursachen und massive technische und bauliche Risiken nach sich ziehen.

Im vergangenen Jahr hatte Fraport in Frankfurt erstmals mehr als 70 Millionen Passagiere gezählt - ein Wert, den das Management mindestens bis einschliesslich 2023 nicht mehr erwartet. Mit dem dritten Terminal soll die Kapazität des grössten deutschen Flughafens um weitere 21 Millionen Passagiere steigen. Laut Plan soll der erste Abschnitt im Herbst 2021, der Rest Ende 2023 fertig sein.

Die Aktionäre sollen wegen der Auswirkungen der Corona-Krise zustimmen, die Dividende für 2019 zu streichen. Auch im laufenden Jahr seien weder Gewinne noch Dividenden zu erwarten, hatte Schulte die Eigentümer auf eine lange Durststrecke eingestimmt. Noch im Jahr 2023 könnten die Passagierzahlen nach seiner Einschätzung 15 bis 20 Prozent unter dem Wert von 2019 liegen./ceb/DP/stw