FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Dienstag unter die Marke von 1,12 US-Dollar gefallen. Am Morgen rutschte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1184 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte Juni. Im Vormittagshandel konnte sich der Kurs wieder etwas auf 1,1195 Dollar erholen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,1215 Dollar festgesetzt.

Die Euro-Schwäche führen Analysten auf eine Dollar-Stärke zurück. Am Vortag hatten sich die US-Regierung und Vertreter des US-Kongresses auf ein Haushaltspaket mit einer Laufzeit von zwei Jahren geeinigt. Darin wurde auch eine Schuldenobergrenze festgelegt. Die Einigung hat einen möglichen Stillstand der Regierungsgeschäfte abgewendet. In den vergangenen Jahren hatte der Streit um den Staatshaushalt mehrfach die Regierungsgeschäfte in den USA zeitweise lahmgelegt.

Das britische Pfund verzeichnete am Dienstagvormittag Verluste. Gegen Mittag will die konservative Tory-Partei in Großbritannien verkünden, wer ihr neuer Vorsitzender und damit Premierminister wird. Als aussichtsreichster Kandidat für den Posten in Nachfolge von Theresa May gilt Boris Johnson. Seinem Konkurrenten, Außenminister Jeremy Hunt, werden nur geringe Chancen eingeräumt.

"Ein klarer Sieg Boris Johnsons müsste am Devisenmarkt voll eingepreist sein", schreibt Analystin Esther Reichelt von der Commerzbank. "Marktbewegend wäre damit nur ein totaler Überraschungs-Coup seines Herausforderers Hunt, dem der Devisenmarkt einen konzilianteren Kurs gegenüber der EU zutraut und deshalb wohl mit Pfund-positiven Vorschusslorbeeren bedenken würde."/elm/jkr/jha/