KOBLENZ (dpa-AFX) - Die Digitalisierung des Gesundheitswesens treibt die Geschäfte des auf Arztpraxen und Apotheken spezialisierten Softwareherstellers Compugroup Medical an. Dank der bundesweiten Verbreitung der sogenannten Telematikinfrastruktur und des damit zusammenhängenden Verkaufs von Komplettpaketen an Arztpraxen und Krankenhäuser stiegen Umsatz und Gewinn deutlich. 2019 will das Unternehmen weiter wachsen, wenngleich das Tempo nachlassen dürfte.

2019 wird ein Umsatz zwischen 720 und 750 Millionen Euro angepeilt, wie Compugroup am Montag bei der Vorlage vorläufiger Zahlen für 2018 in Koblenz mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll zwischen 190 und 205 Millionen Euro liegen. Analyst Knut Woller von der Baader Bank bewertete die Zahlen positiv. Der Ausblick auf 2019 sei stärker als erwartet. Zudem habe der Softwarehersteller das abgelaufene Jahr solide beendet. An der Börse zog der Aktienkurs am Vormittag um rund 10 Prozent an.

Laut Comuproup stiegen die Erlöse 2018 im Jahresvergleich um 23 Prozent auf rund 717 Millionen Euro. Das Ebitda lag mit 182 Millionen Euro um 42 Prozent höher als im Vorjahr.

Das mehrjährige Investment in die Telematikinfrastruktur zahle sich nun durch ein "erhebliches organisches Wachstum" aus, sagte Unternehmenschef Frank Gotthardt laut Mitteilung. Der sogenannte Rollout der technischen Infrastruktur für den elektronischen Informationsaustausch im Gesundheitswesen hatte im letzten Jahr auch dank der elektronischen Gesundheitskarte Fahrt aufgenommen.

Die Compugroup als Marktführer bei Praxissoftware stand als Anbieter dieser IT-Lösungen lange Zeit alleine am Markt, im vergangenen Jahr hat aber auch die Telekom-Tochter T-Systems eine Zulassung für die technischen Anschlussgeräte erhalten. Die endgültigen Zahlen will das Unternehmen am 29. März vorlegen./elm/mne/mis