NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch nicht an den Höhenflug der vergangenen Handelstage angeknüpft. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Juli kostete gegen Mittag 78,89 US-Dollar. Das waren 68 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 45 Cent auf 71,75 Dollar.

Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung, nachdem der US-Ölpreis am Vortag noch bei 72,83 Dollar den höchsten Stand seit November 2014 erreicht hatte. Der Brent-Preis war zeitgleich bis auf 80,49 Dollar gestiegen und hatte damit ein neues Hoch seit Ende 2014 nur knapp verfehlt.

Außerdem wurde der Preisrückgang mit einem etwas stärkeren US-Dollar erklärt. Der verteuert Rohöl in Ländern außerhalb des Dollarraums und bremst somit die Nachfrage nach dem Rohstoff.

Rohstoffexperten der Commerzbank erkannten noch eine weitere Ursache: Am Markt hätten Spekulationen über die weitere Förderpolitik der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) belastet. Das Ölkartell könnte beim nächsten Mitgliedertreffen im Juni über eine Ausweitung der Fördermenge entscheiden, hieß es. Bisher galt eine Verlängerung der bestehenden Kürzung der Fördermenge als eher wahrscheinlich.

Am Nachmittag dürften schließlich neue Daten zu den US-Ölreserven und zur Fördermenge in den USA für neue Impulse am Ölmarkt sorgen./jkr/tos/fba