LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Montag zugelegt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 78,25 US-Dollar. Das waren 61 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg um 31 Cent auf 70,10 Dollar.

Der Handel spielte sich aufgrund eines Feiertages in den USA in einem ruhigen Umfeld ab. Die Lage am Ölmarkt ist nach wie vor durch gegenläufige Einflüsse gekennzeichnet. Den Preis stützend wirkt die Aussicht auf ein fallendes Angebot des Opec-Landes Iran. Ausschlaggebend sind Wirtschaftssanktionen der USA wegen des iranischen Atomprogramms. Dem steht die Ankündigung großer Förderländer entgegen, wonach der Angebotsausfall Irans ausgeglichen werden soll. In erster Linie zählt der Markt hier auf das Ölkartell Opec und speziell Saudi-Arabien sowie Russland.

Die Rohstoffanalysten von der Commerzbank sind aber skeptisch, ob ein Ausgleich von Angebotsengpässen gelingen kann. So zeigten neue Produktionsdaten, dass die Opec schon den jüngsten, vergleichsweise moderaten Produktionsrückgang Irans nicht egalisieren konnte. "Damit bleibt unklar, ob die Opec einen möglichen massiven Rückgang der iranischen Ölexporte wegen der US-Sanktionen auffangen kann." Russland könne seine Produktion, die aktuell nahe des post-sowjetischen Rekordhochs liege, ohnehin nicht mehr stark steigern./jsl/jha/