FRANKFURT/SINGAPUR (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag ihre kräftigen Gewinne vom Wochenstart halten können. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 81,40 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Vortag. Am Montag war der Brent-Preis auf den höchsten Stand seit November 2014 gestiegen. Der Preis für US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg am Dienstagmorgen um 11 Cent Dollar auf 72,19 Dollar.

Am Montag hatten die Ölpreise stark zugelegt, nachdem sich das Ölkartell Opec zusammen mit anderen großen Förderern, darunter Russland, am Wochenende gegen eine Ausweitung ihrer Produktion entschieden hatte. Die Produzenten kamen damit entsprechenden Forderungen von US-Präsident Donald Trump nicht nach.

Sollte die Opec nicht nur unwillig, sondern möglicherweise auch nicht in der Lage zu einer kurzfristigen Produktionsausweitung sein, könnten die Ölpreise noch wesentlich stärker steigen, kommentierte Stephen Innes vom Handelshaus Oanda.

Hintergrund der angespannten Angebotslage am Ölmarkt sind Förder- und Lieferausfälle, insbesondere auf Seiten Irans. Das Opec-Land ist von amerikanischen Sanktionen betroffen, die auf den Streit über das iranische Atomprogramm zurückgehen. US-Präsident Trump weist die Schuld an steigenden Rohölpreisen dagegen allein der Opec zu./bgf/fba